ab 1938

Neue Schauspiel AG

Mit dem Wegzug von Ferdinand Rieser hing seine ursprüngliche Pfauenbühne und alles, was daraus geworden war, in der Luft. Sie war sozusagen vogelfrei. Jeder konnte sie übernehmen und somit bestimmen, ob sie aufgelöst würde oder wie es weitergehen sollte. Nazifreundliche Kreise bekundeten Interesse. Das musste verhindert werden.

Um die Krise mit drohender Schliessung und Entlassung der Beschäftigten abzuwenden, griff der Verleger Emil Oprecht zusammen mit einigen Stadtvätern ein. Es entstand die "Neue Schauspiel AG", eine

"Gründung der Sozialdemokratie mit dem Kapital liberaler Bürger aus der Familie des Musikhauses Hug"1

und zugleich konnte sich auch die Stadt Zürich beteiligen und erhielt so das schon lange gewünschte Mitspracherecht. Zum neuen Direktor wurde Oskar Wälterlin gewählt. Premiere war am 1. September mit Shakespeares "Troilus und Cressida", gespielt vom bisherigen Ensemble unter der Regie Wälterlins.

Ernst Ostertag, Oktober 2004 und September 2010

Quellenverweise
1

Peter Löffler: Eine grosse Zeit, Orell Füssli, Zürich, 1995.