Letzte Eintragungen

Protokollbuch

"2. September 1938 [...] 1. Die Präsidentin Mammina begrüsst die wenigen anwesenden Mitglieder und legt in einem knappen Umriss die Gründe dar, weshalb so lange keine Versammlung der Liga möglich war."

Heinz, ein früheres "zuverlässiges" Mitglied, wurde als wieder aufgenommen und zum Aktuar "in Vertretung" gewählt.

"4. Über die etwas ungewöhnliche Situation, dass Clubführung und Liga einstweilen noch getrennt nebeneinander herlaufen, entwickelt sich eine lebhafte Diskussion"

Karl Meier / Rolf schlug folgendes vor:

"Bis zum 1. Oktober den bisherigen Modus noch weiter bestehen zu lassen. [...] Es soll aber bis Ende September eine weitere Mitgliederversammlung"

das Verhältnis "zwischen Club und Liga" klären. Das geschah am 28. September, und Mammina gab gerne die Klub-Verantwortlichkeiten und wenig transparenten finanziellen Verflechtungen von Klub, Liga und Redaktion/Verlag ab, für die sie auch kritisiert wurde. Die Verantwortung für den Klub wurde vom Kassier übernommen.

Die letzte Generalversammlung der Liga für Menschenrechte fand am 6. November 1938 statt. Mit dem Protokoll dieser Versammlung verstummt das Protokollbuch endgültig. Man schloss den Kassier in Abwesenheit aus, weil er "nicht fähig war". Zudem wurden die Austritte von vier Frauen angenommen, darunter Laura Thoma. Es liessen sich zwei Männer neu als Kassier und Aktuar wählen, und Karl Meier / Rolf schlug getrennte Abende für Frauen und Männer vor:

"Rolf beantragt, man möchte einmal den Versuch machen, spezielle Herrenabende einzuführen z. B. den ersten und dritten Samstag im Monat unter dem Vorsitz des Präsidiums, für die Damen möchte man ebenfalls 2 Tage einräumen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen."

Das kam offensichtlich den Bedürfnissen sowohl der Frauen als auch der Männer entgegen und zeigt, dass die gemeinsame Solidarität und Zielsetzung früherer Jahre ihre Kraft mehr und mehr verlor. 

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Ernst Ostertag, August 2004

Weiterführende Links intern

Anna Vock / Mammina

Laura Thoma