Eröffnung: 23. März 1957

... "ein ungewöhnlich reizvoller Abend"

Nachdem alle Um- und Ausbauarbeiten im Keller des Gerbergässleins 14 vollendet und das Lokal mit seiner wieder sichtbar gemachten Balkendecke fertig und mit Teppichen belegt und möbliert war, konnte am Samstag, 23. März 1957 das Eröffnungsfest inszeniert werden. Das ausführliche Beiblatt dazu lag in der Nummer 3/1957:

"Herzliche Einladung an alle Basler Kreis-Abonnenten zur Eröffnung des Basler Klublokals ISOLA"

Auf der zweiten Seite folgten die bekannten Regeln für Besucher der Anlässe in Zürich. Die dritte Seite brachte das Programm: eine Ansprache von Karl Meier / Rolf um 21 Uhr und "Zürcher Kameraden schenken Euch das erste CABARET und zeigen, wie man es machen kann". Bis 24 Uhr galt "fröhlicher Ausklang mit Unterhaltungs- und Tanzmusik".

Wir (Röbi Rapp und Ernst Ostertag) erinnern uns noch sehr gut an alle Einzelheiten. Es war der erste Auftritt von uns beiden ausserhalb Zürichs (Ernst als Souffleur und Allroundhilfe hinter der winzigen Bühne). Zusammen mit Karl Meier / Rolf und Eduard Meyer / André hatten wir die Cabaret-Einlage im KREIS-Büro geprobt. Am Tag selber halfen wir dem befreundeten Gärtnermeister und Abonnenten Walter Baumann / Walti, seine vielen Blumenarrangements ins Auto zu verstauen. Gemeinsam fuhren wir nach Basel und zirkelten durch die Altstadt bis ins Gerbergässlein, wo wir alles rasch auspackten, denn der Kleinlaster versperrte jeden weiteren Zugang. Dann gings hinunter ans Dekorieren der beiden Klubräume mit gewölbtem Keller-Entrée und wieder zurück, treppauf. Auch da mussten überall Blumen hin, selbst oben an die Eingangstüre. Zuletzt reichte es gerade noch knapp für eine Generalprobe an Ort - schon trafen die ersten Gäste ein.

Die Redaktion berichtete davon im Kreis1:

"Die Eröffnung [...] ist ein ungewöhnlich reizvoller Abend geworden. [...] Aus einem klösterlichen Weinkeller von 1371, den brave Barbaren zu einem Kohlen- und Abfall-Lager degradiert hatten, sind unter der kundigen Leitung von Ernest zwei gepflegte Klubräume entstanden, die wohl ihresgleichen suchen.

Rolf [Karl Meier] umriss in seiner Ansprache die Schwierigkeiten, die sich dem lange gehegten Plan in den Weg stellten [...]. Ein kleines Cabaret, in dem André und Röby einige Nummern von den Zürcher Festen zeigten, schuf bald eine fröhliche Stimmung, die die unsichtbaren Orchester, vermittelt durch eine ausgezeichnete Tonanlage, noch steigerten und die Kameraden erst in der obligatorischen Polizeistunde in heiterster Laune entliessen.

Eines ist sicher: das Basler Klublokal ist schon heute eine wunderschöne Attraktion, [...]. Dem opferbereiten Initianten Ernest aber sind wir alle zu herzlichstem Dank verpflichtet. [...]"

Ernst Ostertag, Juni 2005

Quellenverweise
1

Der Kreis, Nr. 4/1957, Umschlag