Das Echo in den allermeisten schweizerischen Zeitungen klang ähnlich. Einzig das sozialdemokratische Volksrecht schrieb:¹

"Die Rechtsgrundlage dieser Razzia steht auf wackeligen Füssen, obwohl natürlich die übergrosse Mehrheit der Bevölkerung es begrüsst, wenn einmal gegen die Strichjungen polizeilich vorgegangen wird.

Wir haben schon bei der Aktion gegen die Halbstarken darauf hingewiesen, dass es für polizeiliche Razzien keine Rechtsgrundlage gibt. Immerhin ist sie opportun bei Kapitalverbrechen. Die Stadtpolizei hat allerdings diesmal eine etwas bessere rechtliche Basis, weil der männliche Strichgang selber unter Strafe gestellt ist. [...]"

Etliche Zeit später kam in der NZZ eine kritische Stimme zu Wort, unter dem Kürzel "pz". Daraus einige Sätze:²

"Grossrazzia gegen die 'Halbstarken', Grossrazzia gegen die Strichjungen: Man müsste prüfen, ob den Übeln nicht auch mit weniger spektakulären Mitteln beizukommen wäre. Das tiefe Misstrauen gegen solche Grossaktionen [...] verstärkt sich angesichts der Befürchtung, diese Methoden könnten auch dort eingesetzt werden, wo sie noch weniger Berechtigung besitzen. Es ist vorläufig nicht wahrscheinlich, dass sich polizeistaatliche Entwicklungen abzeichnen; aber die Weichen sind in einer Richtung gestellt, die auf falsche Fahrt führen könnte. Davor kann nicht früh genug gewarnt werden."

Karl Meier / Rolf zitierte im Kreis die beiden obigen Kommentare unter dem Titel "Im Urteil der Presse" und stellte einleitende Worte voran:³

"Es sind durchaus ernst zu nehmende Stimmen laut geworden, die die Rechtsgrundlage einer Razzia anzweifelten. Dazu Stellung zu nehmen entzieht sich unserer Möglichkeit. [...] Wir können nur hoffen, dass die Entwicklung in unserer Stadt künftig keine derartigen 'Grossaktionen' mehr notwendig macht."