Auf den zu verteilenden Flyern, die auch an der Pressekonferenz auflagen, stand:

CHRISTOPHER STREET TAG 1978

Samstag, 24. Juni 1978

Sicher haben Sie die Telearena vom 12. April gesehen oder davon gehört. Diese Sendung hat deutlich gezeigt, dass wir Grund genug haben, mit Ihnen offen über unsere Anliegen zu sprechen. Hier und jetzt!

Wir fordern:

1. Ersatzlose Streichung der diskriminierenden Bestimmungen im zivilen und im militärischen Strafgesetz
2. Das Verbot der polizeilichen Registrierung von Personen nur auf Grund ihrer Homosexualität, etwa nach dem Muster Zürichs (sog. Homo-Register), und das Vernichten der bestehenden Homo-Register
3. Völlige Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, insbesondere freie Betätigung im öffentlichen Dienst ohne Behinderung
4. Faires Verhalten der Presse, vor allem keine Sensationshascherei in der Berichterstattung.

Auch Sie sollen dazu beitragen, dass wir uns in unserer Gesellschaft so frei bewegen können, wie das für SIE eine Selbstverständlichkeit ist. Bieten Sie Hand zu mehr Toleranz - es fängt im alltäglichen Bereich an! Solidarisieren Sie sich mit unseren Anliegen in allen Bereichen des Zusammenlebens!

In seiner Rede am CSD vom 4. Juni 2005 - also 27 Jahre später - stellte der kantonal zürcherische Regierungsrat für Polizei und Justiz, Markus Notter (SP), fest,

"dass die Punkte 1 und 2 erfüllt seien, Punkt 4 mit unlöblichen Ausnahmen auch, während es bei Punkt 3 noch immer viel zu tun gebe".

Die Petitionsbogen selber trugen nebst den Namen der organisierenden schwul-lesbischen Gruppen und dem Datum des CSD folgenden Kurztext über dem leeren Raum für Unterschriften:

An den Polizei-Vorstand der Stadt Zürich, Herrn Stadtrat FRICK

PETITION zur Abschaffung und Vernichtung des Homosexuellenregisters

Sehr geehrter Herr Stadtrat Frick,

die Unterzeichneten bitten zusammen mit den Homosexuellen Arbeitsgruppen Zürich und der Schweizerischen Organisation der Homophilen um die Abschaffung und Vernichtung des Homosexuellenregisters der Zürcher Stadtpolizei.

Die Frauen wurden nicht genannt, weil keine Frauen registriert worden sind.