Die LNN, Luzerner Neueste Nachrichten brachten einen ausführlichen Artikel, verfasst von Sepp Burri (Dr., Theologe und Journalist) unter dem Titel "Wenn sich zwei junge Männer lieben":¹

"Wohl das heikelste Thema seit ihrem Bestehen [bisher 11 Sendungen] behandelt die 'Telearena' von heute Abend: die Homosexualität. [...] Einige der Betroffenen werden wahrscheinlich mit Masken auftreten, um sich gegenüber einer Öffentlichkeit zu schützen, die Homosexuellen gegenüber noch immer ablehnend eingestellt ist.

Woher kommt diese offenbar tief verwurzelte und fast unausrottbare negative Einstellung gegenüber der gleichgeschlechtlichen Zuneigung? Hans Wirz, ein analytischer Psychologe, meint dazu: 'Die grosse Angst weiter Bevölkerungskreise vor der Homosexualität besteht in der Unkenntnis dieses Phänomens. [...] Symptomatisch für einen allmählichen Meinungswandel in der Beurteilung der Homosexualität ist vielleicht auch die Einstellung der Kirchen, die besonders unter dem Einfluss der paulinischen Theologie in ihren Lehräusserungen Homosexualität für lange Zeit grundsätzlich abgelehnt haben.'

1965 schrieb der weithin angesehene protestantische Ehefachmann Theodor Bovet: 'Mir scheint, wir hätten bis jetzt den Homophilen gegenüber eine Art 'ethischen Kolonialismus' betrieben, indem wir ihnen unsere Lebensweise aufdrängen und sie von unserer Art aus verurteilen wollten.' "

Das Katholische Pfarrblatt schrieb kurz vor der Sendung:²

"Lassen Sie sich nichts vom Fernsehen diktieren. Es gibt ja auch noch andere Stellen, die möglicherweise sogar Tiefschürfenderes und Überzeugenderes zum gleichen Problem zu sagen haben."

Die Diskussion hatte also schon vor der Sendung begonnen …