Thema eines Berichtes, den der bekannte Publizist Jürg Frischknecht, Zürich, verfasste, waren die zum Teil tragischen Folgen der Telearena-Sendung für homosexuelle Teilnehmer, die auf dem Bildschirm identifizierbar wurden.¹ Einige der auftretenden Homosexuellen

"hatten nach der Sendung Schikanen zu ertragen. Die TAT-Redaktorin Rita Schwarzer hat diese Repressionsfälle in ihrem Abschiedsartikel aufgegriffen. Sie werden von den informierten TV-Mitarbeitern bestätigt. Einem Homosexuellen wurde mit dem direkten Hinweis auf die 'Telearena' die Stelle gekündigt. Ein anderer verlor die Wohnung. Einige fanden nur unter schikanösen Bedingungen eine neue Stelle. Und ein Homosexueller, der sich das Leben nahm, wies in seinem Abschiedsbrief auf die 'Telearena' hin [...] Diese 'Eklat-Fälle', die auf Wunsch der Betroffenen nicht detaillierter publik werden, sind kürzlich an einer Tagung im Evangelischen Tagungszentrum Boldern ob Männerdorf (ZH) diskutiert worden.

Neben diesen offenen Repressionen hatten zahlreiche Homosexuelle [...] weniger drastische, aber dennoch verletzende Schikanen zu ertragen: Hänseleien und Sticheleien im Alltag - am Arbeitsplatz und im Wohnquartier.

'Im Prinzip haben alle Teilnehmer Schwierigkeiten bekommen',

erklärt TV-Mitarbeiter Stephan Inderbitzin, der die Teilnehmer ausgewählt hat und mit ihnen auch über die Sendung hinaus in Kontakt geblieben ist. [...]"

Stephan Inderbitzin nannte auch die Schwierigkeit, geeignete Ärzte für die Sendung zu finden:²

"Stephan Inderbitzin erinnert sich etwa, dass er sich vor der Sendung zum Thema Homosexualität 'wund telefoniert' hat, um 'als Gegengewicht zu den eher traditionellen Ärzten einen progressiven Arzt' einzuladen:

'Es war praktisch ein Ding der Unmöglichkeit'."

Die Gruppe "Schwule Medizinmänner (Medigay)" wurde erst sechs Jahre später gegründet, dies im Zeichen von Aids.