1978

Zitate aus der Sendung

Ausgrenzung der Lesben

Vier Zitate:

"Ich habe nicht gewusst, dass du so stark schwul bist."

"[...] der einzige Fehler der Homosexuellen ist ihre gleichgeschlechtliche Liebe."

"Homosexualität ist ein Übel; aber die einzelnen, die darunter leiden, tun mir leid."

"Was machen Sie ganz konkret, wenn Ihr Sohn kommt und sagt, er sei homosexuell?" - "Dann gehe ich ganz konkret ins Gebet."

Kommentar:

"Die kirchliche Seite wundert sich, dass die Homosexuellen den christlichen Standpunkt nicht verstehen wollen. [...] Nur wenige suchten nach einer Erklärung der schmerzlichen Aggressionen: Erst wenn die Existenz getroffen würde, entwickle sich der Mut des Löwen und die Giftigkeit der Schlangen; wer mit dem Rücken zur Wand stehe, kämpfe aggressiver und verbittert; und einige wagten sich die Frage zu stellen, wie stark die Diskriminierung sein müsse, wenn die Betroffenen mit so unverhülltem Hass um Toleranz heischten. 'Wir können nicht mit jemandem diskutieren, der uns ablehnt.' "

Ein krasses Beispiel von Ausgrenzung war das Abklemmen der kleinen Gruppe von Lesben jedes Mal, wenn sie durchaus sachlich ihre Sichtweise einbringen wollten und erst recht, als das Verlesen ihrer Resolution durch den Moderator verunmöglicht wurde. Ihre Sprecherin war Heidi Oberli, die ihren Frust in einem Satz äusserte, der sofort zum geflügelten Wort wurde:

"Dir mached mi suur, Herr Indermur [der Moderator der Sendung]!"

Weitere Zitate aus der Sendung im "Pressespiegel":1

"Homosexualität ist eine Art von Sex, ebenso wertvoll und kostbar. Es gibt keine Unterschiede in der Sexualität; sie wird von Menschen gemacht. Ich habe unendlich gelitten für alle Homosexuellen."

Heidi Oberli

"Ich möchte alle Eltern bitten: steht doch zu euren Kindern!"

Irma Krieg

"Wenn wir nicht dazu stehen, dass wir schwul sind und zu einander stehen, ändert sich nie etwas."

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Ernst Ostertag, Mai 2007

Quellenverweise
1

hey, Nr. 6/1978, Seiten 5 bis 7