1979

Gründung

Ein Kind der HAB

Als die Berner 1979 ihren Kampf zur Abschaffung und Vernichtung der Homo-Register starteten und die Medien darüber zu berichten begannen, hörte auch Moël Volken im luzernischen Littau davon. Am Radio erfuhr er weitere Einzelheiten und zudem etwas über die Berner Arbeitsgruppen HAB. Das brachte ihn auf den Gedanken, in Luzern ähnliche Arbeitsgruppen zu bilden, denn er wusste, wie nötig ein Zusammenschluss von engagierten Schwulen wäre, um in der Zentralschweiz noch anstehende Veränderungen einzuleiten und zu verwirklichen.

Zunächst setzte sich Moël mit der HAB in Verbindung und fand sofort Unterstützung. Am 9. Mai 1979 kam es im Elternhaus Volken in Littau zur vorläufig noch inoffiziellen Gründung der HALU (Homosexuelle Arbeitsgruppen Luzern).

Die Zweck- und Grundsatzerklärungen spiegelten deutlich "die Berner Handschrift". Sie "verlangten neben der Achtung und Solidarisierung mit anderen Minderheiten" auch "die Auflösung der kleinbürgerlichen Strukturen" und hatten zum Ziel, schwules "Leben im Alltag zu gesellschaftlich anerkannter Realität zu machen" und "diese Anerkennung auf einer sozialen, kulturellen und politischen Ebene zu erreichen".1

Am Samstag, 12. Mai 1979

"erfolgte die 'offizielle' Gründung mit einer Medienkonferenz im Restaurant Gambrinus am Mühleplatz in Luzern. [...] Neben Moël Volken gehörten unter anderen auch Paul Marquard, Ernst Blättler und Peter Leimgruber zu den Gründungsmitgliedern. Peter Leimgruber ist dabei als einziger [...] heute noch im Vorstand der HALU tätig."

Während der Medienkonferenz stellten Mitglieder der HAB und anderer HA-Gruppen die neue Organisation auch direkt in der Öffentlichkeit vor: mit Strasseninterviews und einer Flugblattaktion.

Viel später, vom 1. August 2000 bis Mai 2009, war Moël Volken Geschäftsführer (Sekretär) von Pink Cross, der 1993 gegründeten nationalen Dachorganisation der Schwulen und ihrer Verbände, der natürlich auch die HALU angehört.

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Ernst Ostertag, Juni 2007

Quellenverweise
1

Alle Zitate stammen aus den HALU-Bulletins zum 25-jährigen Bestehen, 2004