1985
HuK in Offene Kirche
Reformierte Zeitschrift
Die reformierte Zeitschrift Offene Kirche vom Oktober 1985 war konzipiert als Themennummer zu "Homosexualität in der Kirche".1 Ihr Titelbild zeigte einen Erdball mit verschieden angeordneten oder zusammengefügten biologischen Zeichen für "männlich" und "weiblich" und den integrierten Worten "Die Erde ist des Herrn - und was darinnen ist".
Der für diese Ausgabe (zusammen mit einer Frau) Verantwortliche, Hansueli Ryser, bemerkte im Editorial:2
"[...] Die Redaktion hat mit der 'Arbeitsgemeinschaft Homosexuelle und Kirche' (HuK) Kontakt aufgenommen und dabei sehr offene und hilfsbereite Gesprächspartner kennen gelernt, welche uns sehr viel Material zur Verfügung gestellt haben. [...]"
Urs Mattmann schrieb in seinem Beitrag, nachdem er die Geschichte der HuK skizziert hatte:3
"Die Frauen sind bei uns stark in der Minderheit.5 Weshalb? Wir stellen auch fest, dass leider ein Grossteil der Mitglieder nicht in einer Ortsgemeinde integriert ist. Sind wir auf dem Weg zu einer eigenen Kirche? Diese Fragen werden uns auch an unserer jährlichen Mitgliederversammlung beschäftigen, die am 23./24. November 1985 in Rüdlingen (SH) stattfindet. [...]"
Ein Glaubensbekenntnis, gesprochen an einem Demo-Gottesdienst in Bern, hatte ebenfalls in dieser Themennummer Platz gefunden.4 Die letzten Sätze:
"Ich glaube an eine Kirche, in der selbstverständlich Männer und Frauen, Schwule und Nichtschwule, Lesben und Nichtlesben, Erwachsene und Kinder als Christen befreit zusammenleben. Ich glaube und hoffe, dass ich auch Irrwege in meinem Leben gehen kann, die Umkehr offen lassen. Ich möchte die Liebe siegen sehen über alles, was Leben tötet. Bis in alle Ewigkeit, so glaube ich, wird Gott das Leben bewahren, das durch Liebe seinen Wert bekommt. [...]"
Ernst Ostertag, Oktober 2007
Quellenverweise
- 1
Offene Kirche, Nr. 8, Oktober 1985
- 2
Offene Kirche, Nr. 8, Oktober 1985, Seite 2
- 3
Offene Kirche, Nr. 8, Oktober 1985, Seite 4
- 4
Offene Kirche, Nr. 8, Oktober 1985, Seite 7
Anmerkungen
- 5
dies im Unterschied zu den meisten Kirchgemeinden des Landes