1999

Das Ende

... der HuK Schweiz; HuK Bern bis 2009

Im Jahresbericht und im "Bericht Ressort Öffentlichkeitsarbeit" 1998 der HuK Schweiz konnte eine gemeinsame Aktion mit dem Netzwerk Offene Kirche Schweiz (NOKS) erwähnt werden. Es handelte sich um die Nichtwahl eines lesbischen Theologinnenpaares, für das man sich nun mit einem Inserat einsetzte: Gesucht eine Gemeinde, die ein solches Paar einstellt!

Im Rahmen der Ausstellung TOLERANZ auf der Halbinsel Au (ZH) gab es am 20. Juni einen Tag für Lesben und Schwule mit einem Stand der HuK und am 22. Oktober konnte sich die HuK an einem Kursabend der "Dargebotenen Hand" vorstellen. Der Verein HuK sei im Umbruch, hiess es am Schluss.

In einem Schreiben "an alle unsere Mitglieder in den Regionalgruppen" meldete die HuK Schweiz:

"Am 13. November 1999 fand in Olten die Mitgliederversammlung der HuK Schweiz statt, wo die Auflösung unseres Vereins definitiv beschlossen wurde [...] mit einem Stimmenverhältnis von 22 zu 5 bei einer Enthaltung [...]"

Es waren also nur 28 Mitglieder an diese letzte Versammlung gekommen. Das spiegelte die Tendenz der letzten Jahre, in denen sich immer weniger Leute für aktives Mitwirken meldeten. So versandete auch der geplante und begonnene "Umbruch". Der Elan früherer Zeiten schien erloschen.

Ein weiteres Schreiben vom 2. März 2000 orientierte, dass die Vereinszeitschrift Schildchrott in den letzten Jahren nur noch drei bis vier Mal pro Jahr erschienen sei, zum letzten Mal Ende 1998.

Die Regionalgruppen oder Vereine bestanden noch für kürzere Zeit weiter, Zürich bis 2004, Basel etwas länger.

Die HuK Bern umschrieb ihren Zweck im Pfarrblatt (Wochenzeitung der röm.-kath. Pfarreien des Kantons Bern) vom 6./13. Oktober 2007 folgendermassen:

"[...] Wir suchen neue theologische Ansätze, welche die Erkenntnisse moderner Sexual- und Sozialwissenschaften sowie die feministische und die Befreiungstheologie einbeziehen. Diesen Prozess tragen wir durch Veranstaltungen und nicht zuletzt durch Gottesdienste in die Öffentlichkeit."

Die HuK Bern gab nach dem Einstellen der Schildchrott ein neues Mitteilungsblatt, den Bärenbrief, heraus (alle zwei bis drei Monate) und an ihrer Jahresversammlung vom 11. März 2008 stellte sich Werner Bisig für ein weiteres Jahr als Präsident zur Verfügung. Ebenso die unermüdliche Margrith Krebs als Kassiererin. Am 14. August 2007 konnte die HuK das 25-Jahr-Jubiläum im Beisein von Pfarrer Klaus Bäumlin feiern.1

Trotz allem, es ging nur noch ein Jahr weiter. Am 10. Februar 2009, anlässlich ihrer Mitgliederversammlung im Restaurant Union, Bern, löste sich die HuK Bern mit 9 Stimmen gegen zwei Enthaltungen auf. Laut Protokoll vom 12. Februar 2009 hiess es dazu:

"Auch wenn niemand es ausspricht: Eine Wehmut liegt in der Luft und das Gefühl, dass ein Stück Geschichte zu Ende gegangen ist. In frühen Jahren hat die HuK in der Schweiz massgeblich mitgeholfen, dass die Akzeptanz der Schwulen und Lesben verbessert wurde, nicht zuletzt in der (reformierten) Kirche."

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Ernst Ostertag, Oktober 2007, Ergänzungen Februar 2009

Quellenverweise
1

Angaben laut Protokoll der Jahresversammlung und mündlichen Ausführungen von Werner Bisig