Im HAZinfo Nr. 9 erschien ein zusammenfassender Bericht zur zweiten Boldern-Tagung vom 22./23. März 1974:

"Auch die zweite Boldern-Tagung verlief in vielem anders als erwartet. Obwohl zwei HAZ-Mitglieder [und zwei SOH-Mitglieder] offiziell wieder an der Vorbesprechung teilnahmen, legten die Veranstalter für die 2. Tagung ein Programm vor, das den vereinbarten Grundsätzen und Erfahrungen der 1. Tagung widersprach. Offenbar hatten in dieser Hinsicht kirchliche Kreise versucht, die Tagungsleitung unter Druck zu setzen, um eine liberale Meinungsbildung zum Thema 'Sexualität' zu behindern. Nur so erklärt sich die Tatsache, dass die Tagungsleitung von angeblich subversiver Tätigkeit der HAZ an dieser Tagung gewarnt worden ist. Boldern konnte es sich deshalb nicht mehr leisten, unsere Vorschläge für die zweite Tagung zu verwirklichen. [...]

Die Gruppengespräche [...] waren stark von den vorausgegangenen Referaten geprägt. Den Bezug zur eigenen Problematik herzustellen fiel schwer [...]. In der Gruppe konnten gängige Vorurteile nicht mehr besprochen werden. [...] Zusätzliche Diskussionen in spontanen, freien Gruppen fanden kaum statt. Eine gewisse Unlust, sich mit anderen Teilnehmern persönlich auseinanderzusetzen, war im Gegensatz zur ersten Boldern-Tagung charakteristisch."¹