1977/1978

Übersicht

Die SOH kann ihre Jahresversammlung 1977 erstmals im neuen eigenen Clublokal, dem Club HEY beim Bellevue, also im Zentrum Zürichs abhalten.

Vom Spätsommer an hat die SOH auch ein neues Büro mit Sitzungszimmer bei einer Tramhaltestelle in Oberstrass. (1979 tritt ein Vertrag mit der HAZ - Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich - in Kraft, wonach auch diese ins selbe Büro einzieht.)

Ab Mai liegt das hey in sämtlichen Kiosken der grössten Kiosk-Agence des Landes zum öffentlichen Verkauf bereit. Erstmals seit 1935 gelingt dies einem Heft für Homosexuelle.

Im schwulengeschichtlich bedeutenden Jahr 1978 beginnt der Kampf um die Entkriminalisierung homosexueller Akte im Militärstrafgesetz und der Kampf um die Abschaffung der polizeilichen Schwulenregister.

Im Kampf gegen eine geplante Bundessicherheitspolizei (BUSIPO) setzen sich linke Gruppierungen zusammen mit Schwulen und Lesben durch: die Vorlage scheitert im Dezember in der Volksabstimmung.

Die SOH wählt im März ihren neuen und nach Robert Abraham (1967-1972) kompetentesten Präsidenten: Marcel Ulmann (1978-1983, 1985-1989).

Das hey erscheint ab Jahresbeginn grossformatig mit Angabe der Hauptthemen auf der Titelseite. So werden die Verkaufszahlen an den Kiosken gesteigert.

In der zweiten Jahreshälfte macht die Redaktion "Homosexualität und Religion" zum Thema für Diskussionen, wobei unter anderem die Haltung des Buddhismus als Alternative vorgestellt wird.

Ernst Ostertag, März 2007