1971-1994

SOH: Schweizerische Organisation der Homophilen

An seiner ordentlichen Mitgliederversammlung vom 3. April 1971 in Olten änderte der Verein Club 68 seinen Namen in SOH, Schweizerische Organisation der Homophilen / OSH, Organisation Suisse des Homophiles. Die Statuten des Club 68 vom 10.12.1967 und 1.1.1970 wurden beibehalten. Das Gründungsdatum des Club 68 blieb demnach auch jenes der SOH, die somit in legitimer Nachfolge des KREIS stand. Zugleich wurden die Delegationen aller Clubs Aktivmitglieder der SOH. Sie vertraten die Vereinigungen Isola Club Basel und Ursus Club Bern sowie die Clubs L'Olivier und La Calèche in und bei Genf. Damit war wieder eine die ganze Schweiz repräsentierende Vereinigung geschaffen, wenn auch - vorläufig - in wesentlich kleinerer Form als der KREIS, aber als nationaler Verband statt als internationale Abonnenten-Vereinigung.

Die SOH entwickelte sich rasch zur gesamtschweizerischen Alternative nebst den einzelnen HA-Gruppen (Homosexuelle Arbeitsgruppen), auch nachdem diese 1974 ihre Dachorganisation HACH gegründet hatten.

Die Zeitschrift hey (1972-1983) als Organ der SOH war die einzige breit gestreute und auch von Heterosexuellen beachtete einschlägige Publikation jener Zeit.

Höhepunkte erreichte die SOH mit der ersten Arbeitgeberumfrage in der Schweiz (1973), mit ihrem Lokal, dem Club HEY (1976-1982), der ersten Jugendgruppe (1982) und der ersten Europa-Konferenz der ILGA (International Lesbian and Gay Association) vom Dezember 1987 in Zürich (in Zusammenarbeit mit den HAZ und der Jugendgruppe Spot25).

1994/1995 erfolgte die Überführung der SOH in die neue gesamtschweizerische Organisation Pink Cross. Damit steht Pink Cross bis heute in direkter Nachfolge zum KREIS.

Die beiden wichtigsten SOH-Persönlichkeiten waren die Präsidenten Robert D. Abraham (1967-1972) und Marcel Ulmann (1978-1983 und 1985-1989).

Ernst Ostertag, Juni 2006, erweitert: April 2011