1981/1982

Interne Trennung; Club HEY wird Privatclub

1981 nimmt die SOH in Absprache mit der HACH (Dachorganisation der Homosexuellen Arbeitsgruppen Schweiz) Stellung zur vorgeschlagenen Reform des zivilen Strafgesetzes. Dies innerhalb der offiziellen Vernehmlassung. Dabei geht es HACH und SOH in erster Linie um ein gleiches Schutzalter für alle Jugendlichen. Zusätzlich verlangen sie die Entkriminalisierung homosexueller Akte im Militärstrafgesetz.

1982 entsteht die erste Jugendgruppe innerhalb der SOH. Später wird sie sich Spot25 nennen. Unter diesem Namen existiert sie bis Ende 2004.

Einigen der Aktiven ist das hey als auf schwule Anliegen und die SOH fokussiertes Blatt plötzlich zu eng und zu brav. Sie wollen, gestützt auf ihre Erfahrungen bei der Führung des Club HEY, ein allen Minderheiten offenstehendes und vor allem frecheres Heft lancieren.

Ihre Vorschläge stossen jedoch bei den übrigen Aktiven auf Widerstand. Nun schleusen sie unter Umgehung des Redaktionsteams etliche "Probe-Seiten" ins hey. Das führt zu massivem Protest. Ihre Reaktion: Sie verlassen die SOH fristlos und brechen die gemeinsam festgelegten Bedingungen und Abmachungen. Ihre noch unfertigen Arbeiten lassen sie liegen.

Mit singulärer Anstrengung gelingt es der noch bestehenden Redaktionsgruppe, das hey weiter herauszubringen.

Nach ihrem Abgang trennt die jetzt nicht mehr zur SOH gehörende Gruppe von Ex-Aktiven den Club HEY von der SOH ab. Bis anhin hatten sie diesen Club im Auftrag der SOH als SOH-Lokal geführt. Jetzt führen sie ihn selbständig als Privatclub HEY weiter. Da sie zuvor die finanziellen Verpflichtungen gegenüber Mitgliedern der SOH restlos eingelöst hatten, nicht aber jene an die SOH, kommt es zu Verhandungen und Prozessen. Die Trennung bleibt; die SOH hat kein Tanzlokal mehr.

Ernst Ostertag, Mai 2011