1989-1994
Die sechs letzten Jahre
1989 tritt Marcel Ulmann als Präsident zurück und zieht Bilanz über 14 Jahre Tätigkeit im Dienst der SOH.
Bis 1994 bleibt er jedoch als Kassier weiterhin am Geschehen beteiligt und folgt auch darin der Spur seines Vorbildes Robert Abraham, des ersten Präsidenten von Club 68 und SOH. Unter dem neuen und letzten Präsidenten, Markus Gantner, schliesst sich die SOH jungen Gruppierungen und ihren Zielen an, um diese in solidarischer Gemeinschaft voranzutreiben.
Dazu zählen unter anderem die Arbeitsgruppe Bundespolitik der HACH (Dachorganisation der Homosexuellen Arbeitsgruppen der Schweiz) mit ihrem Bestreben, die laufende Strafrechtsreform in unserem Sinn zu beeinflussen und danach über die Revision des Zivilgesetzbuches eine Ehe für gleichgeschlechtliche Paare anzustreben. Auch die Zusammenarbeit mit der HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich) im gemeinsam betriebenen Begegnungszentrum "Centro" und mit der dort beheimateten Jugendgruppe Spot25 gehört in diese Zielrichtung.
Immer wieder taucht die Frage nach einer Auflösung der SOH auf und wird ernsthaft diskutiert. Letztlich bleibt stets die Einsicht bestehen, dass ein Weiterführen wichtig und nötig sei, solange keine neue Form eines Dachverbandes existiere. Die Mitgliederzahl bewegt sich konstant um 220, was finanzielle Mittel auf vergleichsweise hohem Niveau garantiert.
Bei der Vorform des zukünftigen professionellen Schwulensekretariats machen Vertreter der SOH mit. Nachdem daraus die gesamtschweizerische Organisation Pink Cross entstanden ist, erscheint die Auflösung der SOH und das Wechseln ihrer Mitglieder zu Pink Cross denk- und wünschbar.
Der erste Sekretär von Pink Cross, Rolf Trechsel, ist zugleich Vorstandsmitglied der SOH. Damit geht die direkte Nachfolge des KREIS (und seiner Vorgänger bis 1932) über die SOH jetzt an Pink Cross weiter.
Ernst Ostertag, Mai 2011