Die Verfasser der Ankündigung, dass sie eine Medizinergruppe gründen werden und dazu möglichst viele Interessierte einladen wollen, waren die beiden Berner Ärzte Peter Maurer und Rolf Hotz.

Am 26. Januar 1984 richteten sie zudem ein persönliches Rundschreiben mit Einladung zum Gründungstreffen

"an Zahn-, Tier- und andere Ärzte, an Physiotherapeuten, Apotheker, Medizinstudenten, Patienten, Krankenpfleger, Psychologen und ähnliche; an alle, die interessiert sind und ein Anliegen haben, im schwulen Bereich des Gesundheitswesens einzugreifen."

Im Rundschreiben erklärten sie, warum es ihrer Ansicht nach eine HACH-Medizinergruppe brauche (HACH, Dachorganisation der Homosexuellen Arbeitsgruppen Schweiz):

"Wie Du bestimmt aus eigener Erfahrung weisst, sind Medizin und Krankheit grundsätzlich ein vielschichtiger Problemhaufen. Die spezifisch schwulen Fragen aus diesem Haufen werden in der Schulmedizin und im Gesundheitswesen sträflich vernachlässigt. Als schwule Medizinergruppe könnten wir diese Nachlässigkeit und Absichtlichkeit ausmerzen.

Es gibt zahlreiche Probleme im psychischen und körperlichen Bereich, für die ein Schwuler keinen kompetenten Berater findet, weil die medizinisch-fachliche Information dazu nicht vorhanden ist und weil ein nicht schwuler Arzt sie nicht verstehen kann oder das notwendige Bemühen dazu fehlt. Im Rahmen einer schwulen Medizinergruppe könnten wir hier Abhilfe schaffen.

Gesundheitliche Fragen sind immer auch gesundheitspolitische Fragen. Krankheit bei Schwulen und ihre therapeutischen Massnahmen haben, weil es sich um uns handelt, häufig eine politische und moralische Wertung, die sonst nicht derjenigen der Laienpresse und des von Heteros strukturierten Gesundheitswesens entspricht. [...] Auch gegen diesen Umstand könnten wir in einer HACH-Medizinergruppe angehen. Die HACH [...] als Dachorganisation der verschiedenen regionalen und fachlichen Arbeitsgruppen in der ganzen Schweiz gibt uns hierzu Rückhalt."¹