Die Gründungsversammlung fand wie angekündigt am 11. Februar 1984 statt, allerdings mit nur sechs anwesenden Personen. Die Geschichte der neuen Gruppierung verlief allerdings erfolgreicher, als der zaghafte Beginn vermuten liess. Einer der Anwesenden war Marcel Ulmann von der SOH (Schweizerische Organisation der Homophilen), nicht nur, weil er im SOH-Info darüber berichten wollte, sondern weil die SOH einen Zusammenschluss von schwulen Medizinern und anderen Fachleuten aus dem Gesundheitswesen für absolut notwendig hielt angeschichts der akut gefährlichen Situation.

Im Protokoll der Gründungsversammlung wurden unter "Zielen" u.a. folgende Punkte aufgeführt:

"Beschaffung von Informationen

• über sexuell übertragbare Krankheiten, speziell Erstellung eines AIDS-Dossiers
• Erstellung einer Adressliste schwuler/schwulenfreundlicher Ärzte/Psychiater und Psychologen
• Erstellung einer Adressliste schwulenfeindlicher Ärzte/Psychiater und Psychologen
• Informationsaustausch mit ausländischen schwulen Medizinergruppen

Weitergabe von Informationen, Beratungsfunktion für Schwule:

• medizinische Probleme, Impfungen, psychologische Beratung, Vermittlung von Adressen; vorläufig nur über ein 'Rosa Telefon' [...]
• Informationsweitergabe in der schwulen Subkultur (Sauna, Bar, Disco usw.) z.B. mittels Flugblättern

für Nicht-Schwule:

• Information der praktizierenden Ärzte
• Information der Medizinstudenten (z.B. durch Teilnahme an Vorlesungen)
• Teilnahme an Veranstaltungen, Aktionen [...] Artikel in der Presse usw.

Politische Tätigkeit

• schnelle Reaktion auf diskriminierende Darstellung der Schwulen in Presse und Funk
• Unterstützung der Gründung einer ausserparlamentarischen Kommission für Schwulenfragen
• Forderung der Streichung der Homosexualität als Krankheitsbegriff in den Listen der WHO, VESKA (Vereinigung Schweizerischer Krankenanstalten) und Krankenkassen
• Überprüfung des Verhältnisses zur FMH (Vereinigung der Schweizer Ärzte)

Public Relations

• Information der Öffentlichkeit über die Gründung der HACH-Medizinergruppe mit Adressangabe [...]
• Artikel über die Gründung der Gruppe und ihre Zielsetzungen in der Fachzeitschrift 'Soziale Medizin'
• Bericht über die Gründung an die IGA (International Gay Association)
• Mitgliederwerbung: nicht nur Mediziner, sondern auch Psychologen, Pfleger usw. [...]"