1984-1993

WHO und Homosexualität

Als Krankheit gestrichen

Die jahrzehntelangen Forschungen auf dem Gebiet der Humanwissenschaften hatten einwandfreie Erkenntnisse geliefert, die es nicht länger rechtfertigen liessen, Homosexualität als Krankheit anzusehen. 1984 strich die WHO (Welt-Gesundheits-Organisation der UNO) daher den Begriff Homosexualität aus der internationalen Liste von Seuchen, Krankheiten und Epidemien.

Seither sind keinerlei wissenschaftlich ernst zu nehmende Ergebnisse bekannt geworden, die eine andere Sichtweise rechtfertigen könnten.

Auffallend aber ist: Der Entscheid der WHO konnte erst neun Jahre später in Kraft treten, am 1. Januar 19931. Die Verzögerung hatte ihren Grund in den ideologisch, politisch, religiös oder einfach "kulturell" begründeten Einwänden und Bedenken gewisser Staaten. Zu ihnen zählten vor allem Länder im afro-arabischen und südasiatischen Raum (Malaysia, Indonesien etc.). Dazu gesellte sich der Vatikan mit eifriger Diplomatie hinter den Kulissen, wie stets, wenn es sich um die Verhinderung von irgendeiner Form der Anerkennung oder Normalisierung homosexueller Verhaltensweisen geht.

Ernst Ostertag, Januar 2008

Anmerkungen
1

Verlautbarung ICD-10