1988

Erfolg und Nachhall

Rasch zeichnen sich Besucherzahlen ab, die alle Erwartungen übertreffen. Dies nicht zuletzt, weil die Ausstellung "Männergeschichten" weit über Basel hinaus Anlass gibt zu Kommentaren, Analysen und Berichten. Wohl ist die Presse bei der Eröffnung präsent, sie bleibt es jedoch weiter über die ganze Dauer von fünf Wochen. Offenbar gelingt es, mit "Männergeschichten" einem bisher kaum wahrgenommenen Bedürfnis nach realer Begegnung zu entsprechen. "Solche Leute" sind hier zu sehen und kennen zu lernen.

Den schrillen Zusammenprall vor laufenden Kameras bei der Telearena vom April 1978 kann man vergessen. In aller Ruhe kann man sich in die fünf Räume hineinbegeben. Und im Kaffee-Bereich Gespräche mithören oder selber führen. Die Stimmung ist locker; auch Eltern mit ihren Kindern sind dabei.

Im selben Jahr erscheint das Buch zur Ausstellung. Es ist weit mehr als ein Katalog. Es ist die umfassende Arbeit von achtzehn Autoren. Ihr Werk wird zum Anfang schwuler Geschichtsschreibung in der Schweiz.

Ernst Ostertag, Oktober 2011