2000
Interview in der NZZ
… mit dem neuen Network-Präsidenten
In der Neuen Zürcher Zeitung, NZZ vom 26. Juli 20001 erschien ein Interview mit Network-Präsident Markus Berger. Geführt wurde es von Katharina Fontana. Die Überschrift lautete "Berufliches Netzwerk für Schwule":
"[...] KF: Welche Ziele verfolgt Network?
MB: Unser Verein - er hat rund 250 Mitglieder - möchte zum einen das berufliche Netzwerk für Schwule verstärken. [...] Darüber hinaus bieten wir ein Umfeld für gemeinsame Aktivitäten, namentlich im kulturellen und politischen Bereich. Und schliesslich soll Network einen Beitrag leisten in der öffentlichen Wahrnehmung. [...]
KF: Muss ein schwuler Kadermann, der sich am Arbeitsplatz zu seiner sexuellen Orientierung bekennt, mit Diskriminierungen rechnen?
MB: Ja, das Risiko besteht. Die Diskriminierung von Schwulen manifestiert sich dabei kaum offen, sondern verläuft meist unterschwellig. Ähnlich wie Frauen stossen auch Schwule öfters an die berühmte 'gläserne Decke'. [...] Mindestens ebenso hinderlich ist die Selbstdiskriminierung der Schwulen. Viele von ihnen verhalten sich freiwillig unauffällig, bewerben sich vielleicht nicht um eine Kaderstelle, weil sie meinen, sie müssten dann ihr Privatleben durchleuchten lassen.
KF: Vor 20 Jahren wäre ein Verein wie Network kaum vorstellbar gewesen. Gibt es ein Umdenken?
MB: Wir spüren eine positive Veränderung in Gesellschaft und Wirtschaft. Leute, die keine Schwulen kennen, haben oft klischierte Vorstellungen und wissen nicht, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollen. Je offener Schwule auftreten, desto weniger Vorbehalte wird es geben."
Ernst Ostertag, Juni 2008
Quellenverweise
- 1
NZZ, 26. Juli 2000, Seite 63