2003

Erste Jubiläumsfeier

Akzeptanz wird sichtbar

Zur Jubiläumsfeier "Fünf Jahre PinkRail" wurden alle Mitglieder und viele illustre Gäste nach Luzern ins Verkehrshaus der Schweiz eingeladen. Thomas Gyger schrieb im Jahresbericht 2003 unter anderem:

"Zur Feier des 5-jährigen Bestehens am 22. März 2003 überbrachte der SBB-Vorsitzende Dr. Benedikt Weibel die Grüsse der Geschäftsleitung persönlich. Die Botschaft des obersten SBB-Chefs ist unmissverständlich: Lesben und Schwule gehören zur Bahn. 'Der SBB-Führung ist es ein Anliegen, die Gleichstellung und Akzeptanz verschiedener Lebensformen und Denkweisen in die Unternehmenskultur aktiv einzubinden. Dazu bedarf es eines offenen Dialogs und den Bruch mit Vorurteilen', erklärte er weiter. Die SBB unterstützen PinkRail für das Engagement der letzten 5 Jahre mit 3000 Franken.

An der [...] Podiumsdiskussion unter Leitung von Karin Rüfli, Leiterin des Konsumentenforums 'Espresso' von Radio DRS, diskutierten:

  • Ernst Leuenberger, Präsident des Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonalverbandes SEV
  • Peter Vollmer, Direktor des Verbandes öffentlicher Verkehr VöV
  • Hannes Wittwer, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Personal der SBB
  • Barbara Brosi, Vertreterin der Lesbenorganisation Schweiz LOS und
  • François Baur, Präsident der schweizerischen Schwulenorganisation Pink Cross

Als absolutes Novum sprachen verantwortliche Leiter von Unternehmen und Gewerkschaften offen und vorbehaltlos an einer Podiumsdiskussion über die Gleichstellung ihrer lesbischen und schwulen Mitarbeitenden oder Gewerkschaftsmitglieder - ein historischer Moment! Sie versprachen, sich künftig sensibler und vehementer für die berechtigten Anliegen von PinkRail einzusetzen.

So erklärte der oberste SBB-Personalleiter, Hannes Wittwer: 'Schwule und Lesben waren lange Zeit bei der Bahn ein Tabu'. Und sein Angebot: Gemeinsam neue Wege und Möglichkeiten ausloten, damit sich lesbische und schwule Mitarbeitende bei der SBB voll akzeptiert wissen.

Bereits am 2. Oktober 2003 konnten an einem Treffen beim SBB-Personalleiter in Bern 'Nägel mit Köpfen' gemacht werden. Zur Sensibilisierung der Führungskräfte und der Personaldienste werden Unterlagen und Broschüren erarbeitet. Die SBB anerkennen PinkRail als eine ihrer 'Freizeitorganisationen', was unter anderem bedeutet, dass wir auch künftig mit einer finanziellen Unterstützung rechnen dürfen. Diese richtet sich entsprechend unserem Jahresprogramm und der Mitgliederzahl: Je mehr und aktiver wir sind, desto grösser ist der Obolus!

PinkRail engagierte sich auch 2003 in der Mitgliederkommission 'Lesben und Schwule' des SGB, Schweizerischer Gewerkschaftsbund. Max Krieg übernahm das Co-Präsidium der Kommission.2 Es wurden verschiedene Gesamtarbeitsverträge auf ihre Aussagen zum Schutz der Persönlichkeit und auf Begünstigungsmöglichkeiten angeschaut. Mit dem künftigen Bundesgesetz für eine eingetragene Partnerschaft sollen lesbische und schwule Paare im Hinblick auf die berufliche Vorsorge Ehepaaren gleichgestellt werden."

Dazu berichtete Max Krieg in den PinkRail News vom Januar 2004 unter anderem:1

"Ausbildungskurse: Die Kommission ist sich bewusst, dass für die aktive Gleichstellung der Lesben und Schwulen in der Arbeits- und Gewerkschaftswelt noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist. Diese kann am besten mit Ausbildung erreicht werden. Die Grundzüge solcher modulartig aufgebauten Ausbildungselemente sind in Vorbereitung."

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Ernst Ostertag, Juni 2008

Quellenverweise
1

PinkRail News, Nr. 1/2004, Seite 7

Anmerkungen
2

Co-Präsidentin wurde Regula Keller vom VPOD und der LOS