1998

Internationale Konferenz

Ge­werk­schaf­ten und Dis­kri­mi­nie­rungs­schutz

Vom 29. bis 31. Juli 1998 fand in Ams­ter­dam eine von der ILGA (In­ter­na­tio­nal Lesbian and Gay As­so­cia­ti­on) in­iti­ier­te In­ter­na­tio­na­le Kon­fe­renz statt: "Trade Unions, Ho­mo­se­xua­li­ty and Work". Daran nahmen vier Mit­glie­der von PinkRail teil, worunter Thomas Gyger of­fi­zi­el­ler PinkRail-Ver­tre­ter war. Die "Schluss­re­so­lu­ti­on" erwähnte unter anderem:

"Die in­ter­na­tio­na­le Kon­fe­renz 'Ge­werk­schaf­ten, Ho­mo­se­xua­li­tät und Arbeit 1998' erkennt den Kampf für die les­bi­schen, schwulen, bi­se­xu­el­len und trans­se­xu­el­len Ar­beit­neh­me­rIn­nen als Teil eines all­ge­mei­nen Kampfes für die Rechte von Ar­beit­neh­me­rIn­nen.

Deshalb kommt die Kon­fe­renz nach sub­stan­ti­el­ler Dis­kus­si­on und mit in­ter­na­tio­na­ler Übe­rein­stim­mung zu fol­gen­dem Schluss:

  • A. [...] Fehlende Antidiskriminierungspolitik ist schädlich für die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz. Länder, die Homosexualität und/oder Transsexualität noch immer kriminalisieren, handeln den grundsätzlichen Menschenrechten zuwider. [...] Kein einziges Land bietet lesbischen, schwulen, bisexuellen oder transsexuellen ArbeitnehmerInnen eine Umgebung, die der ihrer KollegInnen entspricht.
  • B. ArbeitgeberInnen und Gewerkschaften sollten bei der Schaffung eines Klimas, in dem Homophobie und Transphobie unakzeptabel sind, eine Führungsrolle spielen.
  • C. [...]
  • D. [...]
  • E. Gewerkschaften sollten die wichtigsten Verbündeten von lesbischen, schwulen, bisexuellen und transsexuellen ArbeitnehmerInnen sein, weil sie ein mächtiger Partner im Feld der Arbeitspolitik sind. Bis jetzt allerdings haben die Gewerkschaften die homosexuellen und transsexuellen Fragen am Arbeitsplatz im allgemeinen nicht genügend berücksichtigt. [...]
  • F. [...] Diskriminierung am Arbeitsplatz ist sowohl schädlich für das individuelle Wohlbefinden der ArbeitnehmerInnen, wie auch für das Arbeitsklima als ganzes und die Produktivität des Betriebes.
  • [...]

Aufgrund dieser Schluss­fol­ge­run­gen emp­fiehlt die [...] Kon­fe­renz [...] den Ge­werk­schaf­ten, den In­sti­tu­tio­nen, mit denen diese zu­sam­men­ar­bei­ten, und den schwulen, les­bi­schen, bi- und trans­se­xu­el­len Or­ga­ni­sa­tio­nen:

  1. Die Fragen rund um Diskriminierung aufgrund von sexueller Ausrichtung und Geschlechtsidentität und Arbeit anzugehen, eine Gleichberechtigungspolitik zu entwickeln und finanzielle und infrastrukturelle Mittel zur Verfügung zu stellen, um diese Politik aktiv umzusetzen.
  2. Netzwerke, die sich während dieser Konferenz entwickelten, aufrecht zu erhalten und weitere Netzwerke [...] aufzubauen [...].
  3. Die Netzwerke so zu nutzen, dass internationale Gewerkschaftsbünde [...] ihr Engagement für schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle Fragen verstärken.
  4. Die Netzwerke zu nutzen, um internationale Institutionen wie IAO, UNO, WHO zu ermutigen, ihr Engagement in schwulen (usw.) Fragen zu verstärken.
  5. Die Netzwerke zu nutzen, um die organisierte Homophobie, den organisierten Heterosexismus und die organisierte Transphobie aufzudecken und zu bekämpfen."

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Ernst Ostertag, Juni 2008