1998
PinkRail News
… und "Gesellschaftspolitik"
Das Info-Blatt PinkRail News startete 1998 als Werk des Sekretärs, Thomas Eichenberger. Jede Ausgabe wurde anfänglich auch in die Homepage von Pink Cross gesetzt, dann regelmässig in die eigene von PinkRail. Im ersten Jahr erschienen fünf Nummern, 1999 noch vier und 2000 drei. Dabei blieb es bis zur letzten gedruckten Ausgabe, Nr. 1 vom Januar 2007. Ab Nr. 2/07 bis heute wurden die PinkRail News ausschliesslich elektronisch erstellt, einsehbar auf der Homepage, was archivarisch einem Blackout gleichkommt, weil auf Dauer - voräufig noch - nur auf Papier Festgehaltenes vom Leben einer Gruppierung wie PinkRail Zeugnis ablegen kann.
Ende 1998 erschienen Umfragebogen zu den Aktivitäten der Fachgruppe, gerichtet an alle Mitglieder. Der Rücklauf per 15. Februar 1999 betrug 23% und das Ergebnis bewies deutlich die Popularität der PinkRail News mit 89%. Auf Platz zwei folgten die politischen Arbeiten, dann "diverse Anlässe" und zuletzt die monatlichen Stamm-Abende, welche trotzdem zur Tradition wurden und an alternierenden Orten bis heute stattfinden. Wichtigster Punkt der Umfrage war jedoch, gemäss Antrag an der Gründungsversammlung, ob PinkRail eine Fachgruppe von Pink Cross bleiben oder ein eigenständiger Verein werden solle. Das Ergebnis: 62% votierten für die Fachgruppe, während 33% eine Vereinsform vorzogen. Heute gilt PinkRail offiziell als "Fachgruppe von LOS und Pink Cross".
Am 18. Juli 1998 trat PinkRail erstmals öffentlich auf, am CSD in Zürich. Keinesfalls wollte man jedoch in der Masse einfach unauffällig verschwinden, nein, man entschloss sich für eine strikt zu befolgende Tenu-Vorschrift: Alle hatten in Jeans oder Shorts, weissem T-Shirt und darüber mit der leuchtend orangefarbenen SBB-Warnweste zu erscheinen. Zudem sollte jede/jeder die Schrillpfeife bei sich haben. Dieses Outfit wurde sofort zum typischen, sicht- und hörbaren Kennzeichen der PinkRailer bei allen weiteren Demo-Anlässen bis heute.
PinkRail News 4/98 vom September orientierte über "Gesellschaftspolitik":1
"Unser FVP-Anliegen (Fahrvergünstigungen Schweiz) ist leider immer noch pendent. [...] Bisher haben wir nicht mal eine Eingangsbestätigung erhalten. Aber wir bleiben dran!
[...] Die Gemeinschaft FIP (internationale Fahrvergünstigungen) hat an ihrer Vollversammlung eine kleine Gruppe von Bahnen damit beauftragt, die Frage der Ermässigungen für schwullesbische Paare zu prüfen. Auch hier gilt: Wir bleiben dran!
Pensionskassen sind unsere nächsten Ziele: PHK/SBB und ASCOOP (für die Privatbahnen) haben wir ersucht, Renten für Konkubinatspaare (auch schwullesbische) einzuführen. [...]
Auf verschiedenen Wegen versuchen wir, in das Bundespersonalgesetz die Chancengleichheit der Lebensformen (gemäss Ausdrucksform des Bundesverfassungsentwurfs) aufnehmen zu lassen. [...] Über den SEV (Schweizerischer Eisenbahn- und Verkehrspersonalverband) haben wir zumindest den Schutz der Lebensformen beantragt.
Und schliesslich haben wir alle Personalverbände angeschrieben und um Unterredungen zur Knüpfung engerer Kontakte zwischen PinkRail und Arbeitgeberverbänden ersucht. Mit der GdI (Gesellschaft der Ingenieure bei den SBB) hat bereits ein Gespräch stattgefunden.
Ihr seht also, es tut sich bei PinkRail einiges. [...] Aber Veränderungen lassen sich nicht einfach so erzwingen, sondern müssen erkämpft werden. Und die Papiermühlen des Bundes mahlen halt langsam…"
Ernst Ostertag, Juni 2008
Quellenverweise
- 1
PinkRail News, Nr. 4/1998, keine Seitenzahlen gesetzt