1932-1936
Diffamierungs-Kampagnen
Zwar ohne direkte Verbindung zu den Nazis in der Schweiz und den "Fröntlern" erschienen in den 30er Jahren zwei von fanatischen "Saubermännern" redigierte Hetz-Publikationen ganz im Stil der nationalsozialistischen Diffamierungskampagnen.
Sie nannten sich Scheinwerfer und Guggu. Ihre Angriffe richteten sich unter anderem gegen Juden, Freimaurer, "Sozialisten" und "Sittenverbrecher". Zu den letzteren zählten natürlich auch die Homosexuellen. Das Perfide: in diesen Blättern wurde jede angegriffene Person mit vollem Namen, Adresse und Arbeitsgeber aufgelistet, was in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten oft zum Verlust von Existenz und Wohnung führte.
Der klar definierte Zweck beider Blätter war,
"wo etwas morsch und faul ist drum und dran, da setzen wir den Hobel an".
Und das hemmungs- und schonungslos.
Natürlich wurden die "herrlichen Damen und dämlichen Herren" des Freundschafts-Verbandes und ihre Anlässe rasch zum Ziel infamster Angriffe voller Schmutz und Hohn und schadenfreudiger Diffamierung. Aber: "Die Homosexuellen werden frech!" Sie wehrten sich.
Ernst Ostertag, August 2010
Weiterführende Links intern
Populisten gegen Schwule und Lesben, Newsletter 79, August 2016