1931-1932

Excentric-Club

Zürich

Die erste Gruppierung in unserem Lande, der "Freundschaftsbund Schweiz", gegründet 1922 in Luzern, lebte ab 1925 nur noch als "Sektion Zürich des Bundes für Menschenrecht" weiter. Ende 1930 / Anfang 1931 löste auch sie sich auf.

Doch bereits im Oktober 1931 kam es zum Neustart einer ausschliesslichen Herren-Gruppe, dem "Excentric-Club Zürich" (E.C.Z.). Erster Präsident dieses Clubs war Ernst Feist. Der E.C.Z. blieb ein gutes Jahr lang aktiv. Ende 1932 löste er sich auf, unter anderem wegen der ersten Diffamierungskampagne des Scheinwerfer, einem damals bekannten Hetzblatt.

Zuvor, wohl im Sommer 1932, zwang die Arbeitskrise den Präsidenten zur Rückkehr in seine Heimatstadt Basel. Das war in der Zeitschrift Freundschafts-Banner1, vom 1. September 1932 auf der letzten Seite vermerkt:

"Ernst Feist ist infolge Abreise aus unseren Reihen geschieden."

Vermutlich übernahm der laut Freundschafts-Banner vom 15. April 1932 zum Vizepräsidenten gewählte August Bambula (1899-1985) vorübergehend das Präsidium. Er war ein kämpferischer Mann mit klaren Zielen. Um sie zu verwirklichen, arbeitete er mit den Frauen zusammen. So war er als Redaktor und Verleger der ersten schweizerischen Zeitschrift für Homosexuelle zusammen mit Laura Thoma beteiligt. Im Januar 1932 gaben sie gemeinsam die Nummer 1 dieser Zeitschrift heraus. Sie trug den Namen Freundschafts-Banner.

Die wichtigsten Leistungen des E.C.Z. waren der (lose) Zusammenschluss mit dem am 6. August 1931 in Zürich gegründeten Damen-Club Amicitia und die aktive Mitarbeit am Freundschafts-Banner.

Ernst Ostertag, Mai 2004

Quellenverweise
1

Freundschafts-Banner, Schweiz 17/1932, vom 1. September.