Ehrendoktor

Verleihung des Ehrendoktors an der Universität Zürich

Den Titel "Dr. phil. h.c." verlieh die Universität Zürich Caspar Wirz am 1. März 1903 "wegen seiner grossen Verdienste um die Eröffnung der italienischen Archive für die schweizerische Geschichtsforschung". In der Begründung hiess es unter anderem:

"Das vatikanische Geheimarchiv zählt [...] 27'000 Bände, die zum grossen Teil durchgesehen werden mussten. Nicht bloss die Nuntiaturberichte bis ins 18. Jahrhundert hinein, sondern auch die übrigen die Schweiz betreffenden Aktenstücke im Vatikan sind kopiert und stehen nun in Hunderten von Folianten in Bern zur Verfügung. Mag mit dem Tod Leo's XIII [er starb am 20. Juli 1903] der Vatikan seine so lang geheim gehaltenen Schätze für profane Augen wieder verschliessen, die Schweiz hat ihre Beute in Sicherheit, und das ist [...] der Energie [...] unseres Mitbürgers Hr. Wirz [...] zu verdanken. Ausserdem hat er auch Materialien aus den Bibliotheken Corsini und Berberini hervorgeholt. [...] Von den 17 Staatsarchiven Italiens hat er bereits 11 durchgegangen [...]."

Tod in Rom

Langsam hatte sich ein Leiden eingeschlichen: Darmkrebs. Trotzdem arbeitete Wirz praktisch unvermindert weiter bis zum Sommer 1915. Im September, der Erste Weltkrieg stand in seinem zweiten Jahr,

"wartete das Bundesarchiv in Bern vergebens auf die Korrektur des fünften Bandregisters der Schweizergeschichte aus den päpstlichen Archiven, denn 'erst mit einer vielwöchentlichen Verspätung kam nach Bern die Kunde, dass Dr. Joh. Caspar Wirz am 14. August bei den Kreuzschwestern an der via S. Basilio in Rom infolge plötzlicher Verschlimmerung eines lange schon an ihm zehrenden Leidens erlegen ist'." (Zitate nach Beat Frischknecht)

Die Beerdigung erfolgte "auf dem protestantischen Friedhof an der Cestius-Pyramide in Rom."

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Ernst Ostertag, Juni 2006