1921-2006
Karlheinz Weinberger
... als Jim Hof-Fotograf des Kreis
Karlheinz Weinberger / Jim war eine Entdeckung von Eugen Laubacher / Charles Welti. Beide standen in freundschaftlicher Beziehung zueinander bis 1999, als Laubacher starb.
"Jim" wurde rasch zum eigentlichen Hof-Fotografen des Kreis. Von keinem anderen erschienen so viele Bilder, total waren es etwa 80.
Er hatte eine Vorliebe für Arbeitertypen und andere heterosexuell wirkende Männer - und er fing sie in völlig natürlicher Haltung in ihrem beruflichen oder freizeitlichen Umfeld ein. Die meisten seiner Aufnahmen hätten in irgendwelchen illustrierten Magazinen erscheinen können. Doch fast immer strahlte etwas Besonderes aus dem Bild und machte es - zumindest für schwule Männer - zum erotischen Ereignis, dem man erlag - ohne ganz zu wissen warum.
Die erste Aufnahme brachte Der Kreis in seiner Ausgabe 9/1952; es folgte eine zweite und eine dritte in 4/1953 und 10/1953. Dann erschienen bis vier pro Jahr und ab 1961 bis 1963 waren es sechs bis zwölf. 1964 bis 1966 ging die Zahl auf vier zurück. In die zweitletzte Nummer des Kreis, 11/1967, setzte die Redaktion nochmals eines von Jims Bildern.
Die wunderbare Studie eines fast nackten Jünglings in 12/1963 stammt aus einem alten Steinbruch in Tunesien. Dies erzählte Karlheinz Weinberger anlässlich seiner Ausstellung in der Galerie Schedler, April/Mai 2002, wo es nebst dieser bekannten noch andere ähnliche Aufnahmen aus der "Steinbruch-Serie" gab.
Ernst Ostertag, Mai 2005