Als Reisender, vorab in Afrika, lieferte Rolf Italiaander Fotografien und Zeichnungen, die vom "Kreis" gerne entgegengenommen und veröffentlicht wurden. Die Zeichnungen stammten nicht von ihm, wohl aber von eingeborenen Künstlern, denen er sie vermutlich in Auftrag gab und abkaufte. Weder sie noch die Fotos erschienen unter seinem oder irgendwelchen Namen.

In Eugen Laubacher / Charles Weltis Nachlass entdeckten wir seinen Briefwechsel mit Rolf Italiaander, aus dem hervorging, dass Italiaander wieder vor einer Afrikareise stand und wegen der Malariagefahr ein Mittel gegen Stechmücken suchte. Laubacher empfahl ihm das Produkt KIK von Geigy. In seinem Schreiben vom 22. August 1953 dankte Italiaander:

"Mein Schiff fährt übermorgen. [...] Nun kommt Ihr freundlicher Brief, in dem Sie KIK ankündigen [die Sendung war schon unterwegs]. Ich danke Ihnen recht herzlich. Das Quantum, das Sie schicken, ist so gross, dass mir dadurch sehr geholfen wird. Ich bekam allerdings einen Schreck über den hohen Preis. [...] Nun aber wollen Sie so freundlich sein, dafür Bilder zu nehmen. Ich werde mich deswegen gerne nach meiner Rückkehr bei Ihnen melden. Bitte, grüssen Sie Karl [damit war Karl Meier / Rolf gemeint] auch recht herzlich. [...]"

Handschriftlich war neben der Unterschrift angefügt:

"Eben kommt auch der Zollschein [für die Sendung aus der Schweiz]. Anbei 8 Fotos".

Nachträglich ist es schwierig, bei Bildern von Afrikanern und anderen farbigen Menschen sicher zu sagen, ob sie von Rolf Italiaander stammen. Im Sonderheft "Die Homoerotik bei farbigen Völkern"¹, ist die Herkunft aus dieser Quelle wohl eindeutig: bei den Zeichnungen, die Italiaanders Erzählung "Zwei Gefährten vom Kongo" beigefügt sind und bei der künstlerisch hochstehenden Fotografie auf Seite 23, die mit "Aufnahme aus dem Kongo" betitelt ist. Eine dritte Zeichnung, signiert mit Ossan F, gehört sehr wahrscheinlich auch dazu².

Eigenartigerweise verbarg sich Italiaander bei Fotos - die erwähnte auf Seite 23 erschien im Fotoband IV unter "unbekannte Fotografen" - während er seine Texte mit vollem Namen signierte. Wäre es möglich, dass die Bilder nicht von ihm, sondern von einer Begleitperson stammten, die er nicht nennen wollte?