1856-1931
Wilhelm von Gloeden
... und Adolf Brand (1874-1945), Fotos, Akte
Frühe Aktbilder aus Der Eigene und der Sammlung von Adolf Brand sind schon im Menschenrecht abgedruckt worden. Im Kreis lebte diese Tradition weiter, weil Karl Meier / Rolf Der Eigene als von den Nazis zerstörtes Kulturgut und als Vorbild für die eigene Zeitschrift sah. Daran wollte er die Leser immer wieder erinnern. So finden sich Bilder aus Der Eigene in den Kreis-Heften 12/1943, 1/1944, 4/1944, 6/1945, 7/1945 (eine Aufnahme die Adolf Brand selbst machte), 4/1951 und 12/1951.
Aus teilweise derselben Zeit um 1900 bis 1920 stammen Fotografien des deutschen Barons Wilhelm von Gloeden (1856-1931) und seines Freundes-Kreises im sizilianischen Taormina.
Der Nachlass von Eugen Laubacher / Charles Welti enthielt u.a. einen Briefwechsel von 1951, nach welchem ein damals 71-jähriges ehemaliges Modell des Barons, ein Fischer bei Taormina, im Besitz von originalen Glasplatten (Negative) sei und Abzüge herstellen und verkaufen könne.
Es wurden schliesslich 401 Aktbilder und Portraits in verschiedenen Grössen an Laubacher geliefert. Sie kamen auf den Mittwochabend-Kunsttisch zum Verkauf an Abonnenten1.
Der Kreis veröffentlichte jedoch nur ganz wenige Fotos von Gloeden, in 4/1955 zwei nackte sitzende Jünglinge von hinten, in 12/1955 ein nackter sitzender Jüngling von der Seite und einige Portraits in 4/1950, 2/1953, 3/1954, 4/1955, 12/1955. Aktbilder mit sichtbarem Geschlecht waren sittenpolizeilich verboten und die oft recht schwülstige Szenerie rund um die posierenden meist Minderjährigen entsprach weder dem ästhetischen noch dem sittlichen Rahmen der Zeitschrift.
Ernst Ostertag, Mai 2005
Weiterführende Links intern
Quellenverweise
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Im Nachlass Charles Welti fanden sich noch 64 Fotografien von Willhelm von Gloeden und seinem Umkreis, heute im Schwulenarchiv Schweiz (sas)