Mitarbeit ab 1938

Es war eine glück­li­che und ent­schei­den­de Be­geg­nung, als sich ein "Charles Welti" Anfang 1938 an Karl Meier / Rolf wandte und seine Mit­ar­beit im Menschenrecht anbot. Mit Post­stem­pel vom 16. April 1938 sandte Anna Vock bereits einen Kar­ten­gruss an Herrn Welti:

"Nochmals herz­li­chen Dank für Ihre reichen Os­ter­ga­ben & wünsche Ihnen hiermit von Herzen 'frohe Ostern'! Ihre Mammina"

Ein gutes Jahr später, am 10. August 1939, dankte sie ihm für den fi­nan­zi­el­len Zustupf, der eine schöne Carfahrt zusammen mit ihrer Freundin er­mög­licht hatte1. In der Folge war die Mit­ar­beit und Hilfe, auch fi­nan­zi­el­ler Art, dieses Charles nicht nur eine ge­le­gent­li­che, sondern re­gel­mäs­si­ge und un­ver­zicht­ba­re.

Erst ab November 1945 taucht in Billets (Zettel, Brief­chen) zwischen Rolf und Charles das ge­gen­sei­ti­ge Du auf, in kleinen bei­ge­leg­ten Notizen zu Sen­dun­gen von re­di­gier­ten oder be­gut­ach­te­ten Texten, Ge­dich­ten und Briefen für die Zeit­schrift. Der Ton solcher Mit­tei­lun­gen war aber schon im Sommer 1938 freund­schaft­lich und oft neckisch-hu­mor­voll.

Im Menschenrecht 9/​1939 meldete sich das bis­he­ri­ge Re­dak­ti­ons­team A. Vock und K. Meier als Trio, und die Stimme des dritten, der bald unter C.W. zeichnen sollte, war deutlich und mar­kier­te einen neuen, klaren und de­zi­dier­ten Ton.

Die Auf­lö­sung der "Liga für Men­schen­rech­te" Anfang 1939 wurde von C.W. schon ein­deu­tig mit­be­stimmt. Auch die Um­stel­lung der kleinen, zwei mal pro Monat er­schei­nen­den Zeit­schrift in ein um­fang­rei­che­res Mo­nats­blatt ab November 1939 ent­sprach dem neuen Mit­ar­bei­ter und wurde von ihm wenn nicht in­iti­iert, so doch tat­kräf­tig ge­för­dert. Ebenso die Ver­ei­ni­gung von Abon­nen­ten2, vor­wie­gend Männern. Ab 1940 zogen sich die Frauen und mehr und mehr zurück. Vom Februar 1942 an traf Mann sich zu ersten Tisch­run­den, genannt "DER KREIS".

In den Ausgaben Menschenrecht 4/​1941 und 9/​1941 er­schie­nen erstmals fran­zö­si­sche Texte und in 7/​1942 wurde Abonnent Ric als Mit­ar­bei­ter vor­ge­stellt.

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Ernst Ostertag, Januar 2005

Quellenverweise
1

Alle Do­ku­men­te des Nach­las­ses Eugen Lau­ba­cher / Charles Welti sind heute im Schwu­len­ar­chiv Schweiz, sas

2

Der Kreis, Nr. 12/​39, An­kün­di­gung der neuen Form