1967

Letzte Jahresversammlung

... 22. Oktober 1967

Eugen Laubacher / Charles Welti, Redaktor des französischen Teils der Zeitschrift, sah und beurteilte die Situation des Kreis und jene seiner beiden Mitredaktoren klar und realistisch. Im Gegensatz zu ihm selber besassen weder Karl Meier / Rolf noch Rudolf Jung / Rudolf Burkhardt finanzielle Rücklagen für die Zeit ihres Rentnerdaseins. Rolf war 70, Rudolf 60 Jahre alt.

Die noch vorhandenen Gelder aus den guten Jahren durften nicht in eine defizitäre Weiterführung der Zeitschrift gesteckt werden. Sie mussten diesen beiden Männern zur Verfügung stehen, notfalls zur Überbrückung, bis sie neue berufliche Möglichkeiten gefunden hätten.

In der August-Nummer des Kreis formulierte er solche Gedanken unter dem Titel

"Muss es das bittere Ende sein?"

und schloss mit der Aufforderung zur Äufnung eines Hilfsfonds. Dieses Editorial erschien in allen drei Sprachen.

In die Oktober-Ausgabe setzte er wiederum ein dreisprachiges Editorial:

"Es wird wohl das Ende sein…"

Nur relativ wenige Abonnenten hatten für den Hilfsfonds gespendet.

Dasselbe Heft brachte auch die Einladung zur entscheidenden Jahresversammlung vom 22. Oktober. Im Nachlass von Eugen Laubacher /Charles Welti fanden sich das Protokoll und weitere Dokumente dieser Versammlung, sodass wir (Röbi Rapp und Ernst Ostertag) in den folgenden Schilderungen nicht nur auf unsere eigenen Erinnerungen und jene von Zeitzeugen angewiesen sind.

Diese Versammlung war das turbulenteste, schwierigste und in vieler Hinsicht auch traurigste Abonnenten-Treffen der ganzen KREIS-Geschichte. Sie brachte das Ende des KREIS, obwohl das niemand wirklich wollte.

Wir folgen dem Geschehen detailliert, um die spezielle, oft diffuse Situation und die daraus gefassten Beschlüsse verständlich zu machen. Denn diese Beschlüsse waren entscheidend für alles, was unmittelbar danach folgte und was später neu entstand.

Davon wird im Teil 6 berichtet.

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Ernst Ostertag, März 2011