Ringvorlesung

Volkshochschule Zürich

Im Juni pu­bli­zier­te man einen ersten de­tail­lier­ten Bericht mit Kom­men­tar über die drei An­fangs­re­fe­ra­te im Rahmen einer Ring­vor­le­sung an der Volks­hoch­schu­le Zürich.1 Das Ge­ne­ral­the­ma lautete "Ho­mo­se­xua­li­tät". Gehalten wurden diese drei Vorträge von Dr. med. et phil. Ambros Uch­ten­ha­gen, Zürich, über: "Wesen und Arten der Ho­mo­se­xua­li­tät".

Den weiteren Vor­le­sun­gen widmete die Ok­to­ber­num­mer volle fünf Seiten.2 Einer dieser weiteren Re­fe­ren­ten war der Kreis-Lesern wohl­be­kann­te Theodor Bovet, der ab­schlies­send sagte, das Ganze sei eine Grosstat zur Ent­ta­bui­sie­rung des Problems gewesen. In die erwähnte Nummer 10 setzten sowohl Hugo Portmann wie vor allem Peter Notz ihre Vor­le­sungs-Berichte. (Peter Notz hatte bereits in Nummer 6 die drei Ein­gangs­vor­trä­ge be­spro­chen.) Diese fünf weiteren Referate hielten:

  • Dr. med. Hans Kind, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich zum Thema "Die Behandlung und Betreuung von Homosexuellen"
  • Dr. med. Theodor Bovet: "Der Homosexuelle in der menschlichen Gesellschaft"
  • Dr. jur. Paul Thürer, Oberrichter: "Die Homosexualität als Problem der Gesetzgebung und Gesetzesanwendung"
  • Prof. Dr. med. A. Friedemann, Biel: "Schutz der Jugendlichen"
  • Dr. phil E. Grütter, Psychoanalytiker: "Aus der Geschichte der Homosexualität"

Alle Re­fe­ren­ten waren zuvor von Ak­tiv­mit­glie­dern des Club 68 an­ge­schrie­ben und zu einer Aus­spra­che ein­ge­la­den worden. Positiv reagiert haben Ambros Uch­ten­ha­gen, Theodor Bovet, Paul Thürer und A. Frie­de­mann.

Nach eigenen Äus­se­run­gen bauten sie die beim Treffen ge­won­ne­nen Ein­bli­cke und "neuen Er­kennt­nis­se" in ihre Vor­le­sung ein. Ambros Uch­ten­ha­gen ver­sprach zudem, "den Kontakt zwischen Club 68 und den Psych­ia­tern anbahnen zu wollen".3

Ein erster il­lus­trier­ter Beitrag Mo­de­te­le­gramm erschien im Sep­tem­ber.4

Ab Nummer 10/​1969 konnte re­gel­mäs­sig eine Seite in fran­zö­si­scher Sprache, La page françai­se, pu­bli­ziert werden.

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Ernst Ostertag, März 2006

Weiterführende Links intern

Interview Psychiatrie: Dr. Hans Kind

Quellenverweise
1

club68, Nr. 6/​1969, Seite 4

2

club68, Nr. 10/​1969, Seite 4 ff

3

club68, Nr. 9/​1969, Seite 15

4

club68, Nr. 9/​1969, Seite 12