ab 1972

HABS Basel

Eine neue Arbeitsgruppe meldet sich mit Witz nach Basler Art

"Nie wird - im Sexualbereich - freies Gewähren die Menschheit so tief herunterbringen wie Verbieten, was heimlich dennoch geschieht."

Dieser Satz des österreichischen Schriftstellers und Satirikers Karl Kraus (1874-1936) stand gelegentlich als Motto über Verlautbarungen der HABS. So auch auf der ersten Seite jenes habs-info vom Juni 1977, das seinen Lesern die fünf vergangenen Jahre in Erinnerung rief und dabei die wichtigsten Ereignisse und Veranstaltungen auflistete.

Nochmals sieben Jahre später formulierte man die Sprüche selber, wie es Basler Tradition ist. Das geschah zu den Grossratswahlen 1984, als es auch Kandidaten aus den eigenen Reihen gab:

"HABS-Kandidaten 3 x auf Deine Liste",

hiess es zu Slogans wie:

Gestern war "Schwuler" ein Schimpfwort, morgen kann es ein Grossrat sein

Weniger §§, mehr Freiheit. Wählt schwul!

Energie sparen, Warme ins Rathaus

Über tausend Kandidaten - wir wählen die, von denen wir's wissen

Ein heisser Tip: wählt warm

Ich wähle schwul, denn eine Schwester können alle brauchen, auch unser Grosser Rat

Zum Jubiläum 10 Jahre HABS erschien das habs-info 6/1982 mit einer detaillierten Darstellung der Geschichte1 und anlässlich der Ausstellung "Männergeschichten, Schwule in Basel seit 1930" wurde 1988 ein gleichnamiges Buch von Kuno Trüeb und Stephan Miescher herausgegeben. Darin schilderte Stephan Miescher im Kapitel "Aufbruch zu anderen Ufern"2 detailliert die Geschichte der HABS. Diese beiden Quellen bilden die Grundlage der folgenden Abschnitte.

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Ernst Ostertag, Oktober 2006

Quellenverweise
1

habs-info, Nr. 6/1982

2

Kuno Trüeb und Stephan Miescher, Männergeschichten, Seite 106 bis 139