Inhalt des Films

Daniel, ein junger Mann, der einige flüchtige Erlebnisse mit Männern hatte, lernt in der Grossstadt Clemens kennen, der etwas älter ist und alle Erlebnisse hinter sich hat. Beide leben eine Zeit intensiv zusammen. Doch bald erweist sich ihre Lebensgemeinschaft als sentimentale Parodie einer Ehe.

Daniel begegnet einem älteren Mann, von dessen Kultur und Wissen er fasziniert ist. Gemeinsame Reisen, Gesellschaften und Hauskonzerte mit seriös wirkenden Männern nehmen Daniel gefangen, bis ihn diese Männer abstossen, weil er merkt, dass sie ihn nur als Sex-Objekt sehen.

Daniel kleidet sich nun nach neuester Mode, sucht bekannte Treffpunkte (Boutiquen, Cafés, Badestrände) auf, verliert Hemmungen und wechselt laufend seine Partner. Er gerät in den Sog dieses Tuns, zunehmend unfähig, sein Leben in nichtsexuellen Bereichen zu organisieren. Er landet bei Transvestiten und Lederkerlen.

Aus dieser Umgebung wird er schliesslich von einer Gruppe junger Männer in ihre Wohnung geholt. Die Gruppe versucht, über Diskussionen und kollektives Wohnen ein neues Bewusstsein zu entwickeln und ein Leben zu führen, in dem Homosexualität nicht verdrängt, sondern akzeptiert wird und Verhalten, Denken, Fühlen keine lächerlichen Kopien heterosexuellen Verhaltens, Denkens und Fühlens sind.1

In einem Interview bemerkte Rosa von Praunheim zum Schluss des Films:

"Diese letzte Station ist im Grunde genommen der Anfang: fünf Leute leben in einer homosexuellen Gemeinschaft. Sie analysieren den Hauptdarsteller, sie sind also gewissermassen der Kommentar des Ganzen."

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Ernst Ostertag, Juli 2006

Quellenverweise
1

Nach einer Inhaltsangabe der Vereinigung "Der andere Film" (DAF), Zürich, 1972