1972/1973

SOH und HAZ

Vortragsreihe an der Uni Zürich

Das Verhältnis zur HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich) erklärte Werner Tanner in einem Editorial:1

"[...] Was HAZ bedeutet, muss einem aufmerksamen hey Leser nicht erklärt werden. Wir haben für unsere Freunde (jawohl, ich sage das ganz bewusst) von der Konkurrenz schon wiederholt und gratis Propaganda gemacht. Zuletzt für die gegenwärtige Vortragsreihe [...].

Die SOH ist eine politisch vollkommen neutrale Organisation. Die uns positiv, aufgeschlossen und bejahend gegenüberstehenden Politiker sind praktisch in sämtlichen Parteien vertreten. Das ist keine Vermutung - das können wir beweisen! Und gerade, weil wir diesen Beweis erbringen können, werden die gegenwärtig Verantwortlichen der SOH nicht den Fehler begehen, durch Extremismus irgendwelcher Art oder durch Konfrontations-Happenings jene politischen Kräfte zu vernachlässigen oder gar zu ignorieren, welche für unsere Arbeit wertvoll sein können. [...]

Die SOH wird selbstverständlich präsent sein, wenn es darum geht, gegen Machenschaften anzukämpfen, die darauf hinauslaufen, die HAZ oder irgend jemanden, der sich für die Homophilen einsetzt, mundtot zu machen. Wenn wir auch die Meinung der Konkurrenz oft nicht teilen, so werden wir uns doch immer dafür einsetzen, dass sie sie jederzeit und überall frei äussern kann!"

Eine erste Form von Zusammenarbeit zwischen SOH und HAZ hatten bereits im Dezember 1972 die Ankündigungen im hey angezeigt: Eine öffentliche Vortragsreihe "Sexualität und Gesellschaft" war in der Aula der Universität Zürich geplant.2 Es handelte sich dabei um sechs Vorträge, drei davon mit eindeutig homosexueller Thematik. Als Initiator traten auf: "Homosexuelle Arbeitsgruppen beider Hochschulen Zürich H.A.Z.". Ein Presse-Echo der Zürcher AZ (Abend-Zeitung) mit dem Titel "Interessante Vortragsreihe der HAZ" brachte das hey vom November 1972.3

Weiter kündeten "HAZ und Zabriskie Point" im hey vom März 1973 ein öffentliches Podiumsgespräch im Kongresshaus an.4 Es fand am 6. April statt und hatte dasselbe Thema wie die Vortragsreihe. Die SOH nahm alle diese Ankündigungen gratis ins hey, um ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der HAZ zu demonstrieren.

Die Ausgabe hey 12/1973 veröffentlichte Beiträge von zwei der Referenten jener Vortragsreihe und des Podiumsgesprächs:

  • Berthold Rothschild "Pädophilie: Verbrechen ohne Opfer" und
  • Eberhard Schorsch "Liberalität reicht nicht" 5

Mit dieser Pubikation kam hey auf die Vortragsreihe zurück und stellte zwei brennende Themen erneut zur Diskussion.

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Ernst Ostertag, Juni 2006

Weiterführende Links intern

Vortragsreihe Uni ZH

Quellenverweise
1

hey, Nr. 2/1973, Seite 3

2

hey, Nr. 11/1972 vom Dezember, Seite 21, und den zwei folgenden Ausgaben

3

hey, Nr. 11/1972, Seite 11

4

hey, Nr. 3/1973, Seite 9

5

hey, Nr. 12/1973 Seite 5 ff