Tessin
Neuer Mitarbeiter, fehlende Frauen
Aus dem GV-Beschluss, dass 1974 weder dem Sperrkonto noch dem Vermögen des Vereins Geld entnommen werden dürfe, ergab sich für das hey eine Einschränkung der Seitenzahl von anfänglich 50 auf 34 Seiten, der Bilder auf rund 8 und der Inserate auf rund 7 Seiten. Somit blieben für den Textteil um die 20 Seiten. Ab Heft 5 gab es keine Beiträge in französischer Sprache mehr. Dafür erschienen nun regelmässig Berichte aus Italien und dem Tessin, auf deutsch übersetzt von Max Krieg / Carlos - und in Heft 11 erstmals eine Seite in italienischer Sprache.1
Die Frauenseiten blieben unter Rubriktiteln wie "Geschrieben für Sie..." fester Bestand der Zeitschrift und wurden von einem eigenen Frauenteam betreut. Dies allerdings nur für die ersten vier Ausgaben. Dann war Stille. Und im Novemberheft hiess es:
"Geschrieben für Sie... An dieser Stelle hätten wir gerne aus weiblicher Feder eine Zusammenfassung und Kommentierung einiger Veröffentlichungen zum Thema lesbische Liebe gebracht [...]. Da in unserer Mammutredaktion von drei Köpfen und unserem riesigen Mitarbeiterstab (5 Personen) leider keine Frau vertreten ist, müssen wir darauf verzichten.
Merke: 'Leute gibt's, die gehen nicht stimmen, und dann wundern sie sich, wenn's anders herauskommt, als sie es gerne gehabt hätten.' P.S. Sollte sich doch noch eine unserer Damen entschliessen, am hey mitzuarbeiten: die Unterlagen sind noch bereit!"
Unterzeichnet war diese Feststellung/Aufforderung mit: "Die männliche Redaktion".
Ernst Ostertag, Juni 2006