IGA-Treffen 1982

Unchristliches vom Strassburger Bischof

Die IGA (neu "International Association of Gay Women and Men") traf sich an Ostern 1982 in Strassburg zu einem Treffen der europäischen Mitglieder. Eine Dreierdelegation aus der Schweiz, Mitglieder von SOH und HACH, nahmen daran teil. Der Jahresbericht 1982 des Präsidenten erwähnte:

"Die Arbeiten wurden erheblich durch die kirchlichen Behörden gestört, die uns die Benützung einer christlichen Herberge verweigerten. Die beleidigenden Worte des [katholischen] Bischofs boten Anlass zu einer Demonstration, die uns viel Publizität verschaffte. Mit dem Bischof wird noch prozessiert."

Die eigentliche Jahreskonferenz fand in Washington statt.

"Als Hauptthemen war der Kampf gegen die Verschwörung des Schweigens rund um unsere Diskriminierungen zu nennen, etwas, das auch in der Schweiz zutrifft. Auch soll der Kampf mit Amnesty International zur Anerkennung homosexueller Gewissensgefangenen weitergeführt werden."

Dazu gelang der Durchbruch - gegen Widerstände vor allem afrikanischer und islamischer ai-Gruppen - erst 1990. Die Gründung der ersten Gay and Lesbian ai-Gruppe der Schweiz erfolgte 1997. Im hey berichtete der vom Vorstand zum Delegierten für internationale Tätigkeiten gewählte Markus Gantner ausführlicher von der IGA-Konferenz in Washington.1

Ernst Ostertag, April 2007

Quellenverweise
1

hey, Nr. 10 10/1982, Seite 6