2008

Neuer Präsident

… zur Lage von Network

Zum neuen Präsidenten, Oliver Fritz, brachten die Network-News in der Ausgabe vom Juni 20081 ein Interview, das Thomas Voelkin geführt hatte:

"[...] TV: Letztes Jahr wurden wir vom Bischof von St. Gallen empfangen, dazu war die St. Galler Regierungspräsidentin Karin Keller-Suter bei uns an der GV. Im Jahr davor empfing uns Claude Janiak im Bundeshaus, das war, als Mitglied von Network, zwar eher Interna, aber immerhin, er war der höchste Schweizer in jenem Jahr. Ich weiss von keinem Verein, der mehr offizielle Aufmerksamkeit bekommt. Wie arriviert sind wir?

Oliver Fritz: [...] Wir sind heute wirklich ein wichtiger Faktor in der Schweizer Gesellschaft. [...]

TV: Wir haben es geschafft, die Schwulenpolitik, die früher eher bei den linken Alternativen angesiedelt war, als ein bürgerliches Anliegen zu etablieren. [...]

Oliver Fritz: [...] Thomas Peter hat als Präsident von Network in den letzten Jahren viele Gelegenheiten genutzt, in den Medien mit sehr gescheiten Statements und brillanten Reden unser Anliegen - die Akzeptanz unserer Lebensform - als etwas darzustellen, das eigentlich selbstverständlich ist. Es ist vor allem sein Verdienst, dass die Öffentlichkeit uns als Ansprechpartner sieht.

Wir haben heute einen ordentlichen Zugang zu den Behörden und Repräsentanten des Staates. Doch wir dürfen nicht erwarten, dass das selbstverständlich ist. [...] Lobbyarbeit fordert jedes Mal einen vollen Einsatz. Man kann nicht einfach einen Status erarbeiten und dann meinen, alles gehe in Zukunft fast von alleine. [...] Alle schwullesbischen Organisationen haben ihre Aufgaben und sie haben spezifische Zielgruppen. [...] Wir ergänzen uns [...]. Wir teilen uns die Aufgaben - und davon gibt es genug für alle!"

Ernst Ostertag, Juni 2008

Quellenverweise
1

Network News, Nr. 98, Juni 2008, Seite 12 ff