1994
Singen gegen Vorurteile
Im November erschien die gleichnamige CD.
Im Begleitheft zum neuen Programm "schmaz im mond" schrieb der Vereinspräsident Urs Guggenbühl:
"Singen gegen Vorurteile.
Wenn sich Sänger in einem Chor mit dem Namen schmaz - schwuler männerchor zürich zusammenfinden, versteht es sich von selbst, dass es ihnen nicht nur darum geht, schöne Lieder zu singen. Ein solcher Chor hat auch eine Botschaft. Der schmaz singt zum Zeichen, dass Schwule wie andere Minderheiten ein Gesicht und eine Stimme haben. Er singt für die Schwulen, die [...] sich nicht getrauen, die eigene Stimme zu erheben, er singt für die anderen, denen Schwule noch immer fremd sind oder die gar immer wieder versuchen, Schwulen den Mund zu verbieten, und natürlich singt er für alle, die schlicht Freude haben an guter Musik, egal ob sie aus schwulen oder anderen Kehlen stammt.
Die Geschichte des schmaz ist bewegt. Die Teilnahme am Eidgenössischen Gesangsfest 1991 in Luzern [...] brachte prompt die höchste Auszeichnung. Ein Jahr später wurde die Mitwirkung des schmaz an der Aufführung der 'Ersten Walpurgisnacht' von Felix Mendelssohn in der Zürcher Tonhalle [...] nur dank einer hauchdünnen Mehrheit im zuständigen Gremium möglich, aber die Begeisterung des Publikums und der Kritiker strafte alle Vorurteile Lügen. Seither ist der schmaz auch mit Mahlers 2. Symphonie unter Mariss Jansons, mit Liszts Faustsymphonie unter Zoltán Peskó und mit dem Deutschen Requiem (Brahms) unter Claus Peter Flor in der Tonhalle aufgetreten.
Der [...] Chor hat sich jedoch nicht nur in der etablierten Musikszene einen Namen gemacht. Dies bewies er mit [...] seinen regelmässigen Solidaritätskonzerten zugunsten von Aids-Organisationen, mit einer Reihe von aussergewöhnlichen Auftritten in Radio und Fernsehen und schliesslich mit seinen bisher zwei abendfüllenden Konzertprogrammen schmaz am wasser und schmaz im mond."
Ernst Ostertag, Juni 2008