Krippenspiele 1954-1960

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Einige der Weihnachtsstücke, an die wir (Röbi Rapp und Ernst Ostertag) uns noch gut erinnern, sollen hier zur Illustration angegeben sein:

1954: "Vom Mann, der Feuer holen ging", nach der bekannten Legende von Selma Lagerlöf, zu einem Spiel verarbeitet von Rudolf Wiemer.

1956: Krippenspiel mit einem römischen Wachsoldaten bei Bethlehem, der seinen Kameraden vom eben erlebten weihnächtlichen Wunder berichtet und einige dazu bringt, Zeuge des Geschehens zu werden.

1957: Karl Meier / Rolf fand eine Erzählung von Nikolaj Ljeskow, die er dramatisierte. Es handelte sich um eine Weihnachtsgeschichte unter russischen Bauern. Zusammen mit anderen der Theatergruppe spielte er selber einen Alten. Röbi Rapp gab eine junge Bäuerin. Erstmals durfte ich (Ernst Ostertag) mit Rolf Regie führen. Das Stück faszinierte uns und alle steckten ihr Bestes in die gemeinsame Arbeit. Sie hinterliess einen starken Eindruck, was wir am Applaus und den anschliessenden Gesprächen merkten. Rudolf Jung / Rudolf Burkhardt berichtete darüber kurz in seinem Artikel für ONE (siehe "Christmas in Zurich"), illustriert mit einer Aufnahme, die Rolf und Röbi im Stück zeigt; im Kreis erschien nichts über diesen Abend.

1958: Ein Krippenspiel mit einem jungen Hirten als Hauptperson, dargestellt von Röbi Rapp, der seine Kollegen weckt und dann staunend sieht und hört, was andere nicht wahrnehmen. Er bleibt gebannt am Ort, bis auch die wundersamen drei Könige ankommen und mit ihren Gaben das bestätigen, was der junge Hirt ahnte.

1959: Das bekannte "Apostelspiel" des österreichischen Dichters Max Mell.

1960: Der letzte "Kreis"-Anlass auf der Bühne der "Eintracht" fand am 17. Dezember statt. Der Tenor Emil Hubler / Christian Helder sang aus Wagners Wesendonck-Liedern und fügte einige Lieder von Othmar Schoeck hinzu, am Klavier begleitet von Hans Schaeuble.

Ein modernes Weihnachtsspiel, "Hirten und Flüchtlinge" von Heribert Hopf, zeigte eine armselige Hütte irgendwo in einsamem Grenzgebiet. Hirten hatten ein paar verirrte Flüchtlinge hierher gebracht, wo sie etwas Wärme, Geborgenheit und einwenig Ruhe finden. Es ist Weihnacht. Etwas Menschsein keimt auf. Einige beginnen von ihren Schicksalen zu erzählen. Vor dem Morgengrauen gehen die Hirten mit ihnen los Richting nächstes Dorf, Richtung friedliches Land. Das war passend zu unserer schwierigen und unsicheren Lage. Erstmals ging man wegen des Männer-Tanzverbots in der "Eintracht" vor Mitternacht nach Hause.

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Ernst Ostertag, Mai 2005, Dezember 2023