Boldern-Tagung

Dis­kus­si­on über Boldern, Fra­ge­bo­gen an Po­li­ti­ker

An der VS (Vor­stands­sit­zung) vom 7. Sep­tem­ber 1979 gab es Dis­kus­sio­nen um die Boldern-Tagung dieses Jahres (die Wie­der­ho­lung vom 20./​21. Oktober stand bevor). Das Pro­to­koll von Jürg Wehrli erwähnte:

"Po­si­ti­ven Er­fah­run­gen stehen sehr negative ge­gen­über, u.a. haben die Frauen [der Ho­mo­se­xu­el­len Frau­en­grup­pe Zürich, HFG] sich durch ihr brüskes Auf­tre­ten Sym­pa­thi­en ver­scherzt [...]"

und Rainer Rotthoff war in der ab­schlies­sen­den Dis­kus­si­on

"mit der jetzigen Form nicht zu­frie­den. Er sieht den Witz der Tagungen u.a. darin, dass die Kirche via Boldern beweisen kann, dass sie auch etwas für 'uns' tut (Alibi). Es liegt für 1980 aus­schliess­lich am Vor­be­rei­tungs­kurs, neue Impulse zu setzen!"

Und damit an uns und unseren Ver­tre­tern.

Im November starb das Ak­tiv­mit­glied Johnny Fahrny, genannt Beat. Da wir (Röbi Rapp und Ernst Ostertag) ihn 1959 im KREIS kennen gelernt hatten und stets be­freun­det blieben (an seiner Coiffeur-Fach­schu­le war er auch einige Jahre lang Röbis Ar­beit­ge­ber), ver­fass­te ich (EO) den Nachruf.1

Vor den Wahlen vom 21. Oktober befragte die SOH alle Na­tio­nal­rats­kan­di­da­ten (es waren total 1843 Fra­ge­bo­gen, Rücklauf 10%). Das Ergebnis erschien im Dezember-hey, und war auch grafisch ge­stal­tet.2 Von Mit­glie­dern der grossen Parteien erwiesen sich in Pro­zent­zah­len der re­tour­nier­ten Bogen vor allem Ver­tre­ter der SP und des LdU als uns ge­gen­über auf­ge­schlos­sen.

Das gross­for­ma­ti­ge hey umfasste 1979 wei­ter­hin 36 Seiten und blieb mit der "Voix romande" zwei­spra­chig; die ita­lie­ni­schen Seiten gab es nicht mehr.

Das Team der Symétrie, Lausanne, ar­bei­te­te sehr gut und wurde im Jah­res­be­richt gelobt:3

"Dank der tat­kräf­ti­gen Mit­ar­beit der 'Groupe Symé­trie', welche die Beiträge im stark er­wei­ter­ten fran­zö­si­schen Teil liefert und gleich­zei­tig die Zeit­schrift an ihre Mit­glie­der verteilt, ist das hey heute die einzige zwei­spra­chi­ge Zeit­schrift für die Ho­mo­se­xu­el­len der Schweiz. [...] An Kiosken werden re­gel­mäs­sig mo­nat­lich rund 120 Hefte ab­ge­setzt. Zusammen mit den 150 West­schwei­zer Lesern sind dies fast 300 zu­sätz­li­che Leser."

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Ernst Ostertag, April 2007

Quellenverweise
1

hey, Nr. 12/​1979, Seite 4

2

hey, Nr. 12/​1979, Seite 6/​7

3

hey, Nr. 6/​1980, Seite 4