1985/1986

Broschüre des Spot25

"Ich bin schw…"

Über die Spot25-Broschüre "Ich bin schw…" berichtete Charly an der GV 1986:

"Zum 'Aufklärungsblatt', das spätere 'Ich bin schw…': Wir hörten, dass die SIGIJJ (Schweizerische Interessengemeinschaft für das Internationale Jahr der Jugend) Projekte von Jugendlichen unterstützen würde und stellten in letzter Minute ein Finanzierungsgesuch. Durch die Unterstützungszusage wurde es uns möglich, etwas Grösseres zu planen, jedoch durfte das Projekt nicht in direktem Zusammenhang mit dem anderschume/kontiki sein, weil dieses eine kommerzielle Zeitschrift ist.

Ein Aufruf an alle Spot25 und andere Leute (z. T. aus HA-Guppen und Lesben), uns [...] Beiträge zu senden, [...] war erfolgreich. Wir gründeten eine Redaktionsgruppe, [...] eröffneten ein Bankkonto, [...] schrieben 250 Sponsorengesuche [...]. Die Einnahmen begannen zu fliessen, das Sozialamt der Stadt Zürich sagte einen Beitrag zu usw. Es stellte sich heraus, dass wir [...] A4 drucken würden und ein weit grösseres Projekt hatten, als ursprünglich geplant. [...] Anfang November 1985 war das Layout [...] und alles ging in Druck. [...] Die Pressekonferenz fand am 3. Dezember statt, gleichentags eine Radiosendung auf DRS 3. Tags darauf wurden wir mit Bestellungen überschwemmt. [...] Den Reingewinn des Festes vom 6. Dezember brauchten wir für die Restfinanzierung der Broschüre, welche uns schlussendlich Fr. 16'000.- gekostet hat. Dies macht Fr. 2.- pro Exemplar.

Durch die Broschüre sind sehr viele Boys neu zum Spot25 gekommen, was uns freut und zeigt, dass eine Jugendgruppe wichtig ist."

In einem Info-Blatt schrieb Charly:

"Die Broschüre wurde von den ersten Besprechungen bis zur Druckvorlage von uns in freiwilliger Arbeit gemacht."

Auch die Erziehungsdirektion des Kantons Zürich habe die Arbeit nachträglich finanziell unterstützt. Die Broschüre selber umfasste 42 Seiten, die Redaktionsgruppe inklusive Grafik, Layout bestand aus neun jungen Männern im Alter von 19 bis 26, als Verlag zeichnete anderschume/kontiki. Der Inhalt gliederte sich in Sparten wie:

  • "Wörterbuch"
  • "Berühmte Schwule"
  • "Rekrutenschule"
  • "Es war einmal" (Geschichte)
  • "Paragraphenküche" (bestehende Gesetze)
  • "Onkel Doktor meint"
  • "Der Bücherwurm"
  • "Schwul und Christ"
  • "Aber wo?" (Treffpunkte, Organisationen, Adressen)

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Ernst Ostertag, April 2007