SOH 1993
Finanzquelle SOH
An der Generalversammlung (GV) vom 17. April im Centro stellte sich der Vorstand inkl. Präsident zur Wiederwahl. Anstelle von Michael Reichstein trat Jan Brönnimann in den Vorstand. Er war Präsident des inzwischen zum Verein gewordenen Spot25, der sich nun Spot 25 schrieb. Ebenfalls bestätigt wurden die Revisoren sowie der Delegierte der Isola Basel. Markus Gantner verlas seinen Jahresbericht.
Dazu aus dem von Rolf Trechsel verfassten Protokoll: "Die Haupttätigkeit der SOH bestand auch dieses Jahr in administrativen Arbeiten und in der Finanzierung von Aktivitäten anderer Gruppen." Hauptnutzniesser waren:
- Spot 25 (regulärer Betrag von 3000 Franken plus 1000 Franken für die neue Coming-out-Broschüre)
- Centro (regulärer Betrag von 4200 Franken zur gemeinsamen Benutzung mit der HAZ)
- 300 Franken Mitgliederbeitrag an die im Entstehen begriffene Dachorganisation Pink Cross
Die Versammlung diskutierte die Frage, ob die SOH aufzulösen oder wie bisher weiterzuführen sei. Die Mehrheit bekannte sich zur Weiterführung, denn gezieltes Finanzieren von seriösen schwulen Projekten entspreche dem Vereinszweck durchaus. Die konstante Treue der Mitglieder beweise das Einverständnis mit den Tätigkeiten der SOH. Immerhin betrage das Eigenkapital rund 18'000 Franken. Eine deutliche Mehrheit beschloss jedoch, den regulären Betrag an die Jugendgruppe Spot 25 aufzuheben und an dessen Stelle ausgewiesene Projekte von Spot 25 und von anderen Gruppen finanziell zu unterstützen.
Ein Projekt, an dem sich die SOH auch ideell beteiligte, war das Schwulenarchiv Schweiz (sas), mit dessen Initianten sich ehemalige SOH-Aktivisten nun treffen wollten, damit die Realisierung in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Sozialarchiv vorankomme. Noch im Sommer 1993 war diese Aufgabe gelöst; das sas nahm seine Arbeit auf und ist seither selbständiger Teil im Schweizerischen Sozialarchiv.
Ernst Ostertag, April 2007