2003
Stimme des Vatikan
… gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften
Die reformierte presse vom 8. August 2003 brachte einen Bericht zum Thema "Rettung alla romana der bürgerlichen Ehe".1 Darin wurde kurz auf die neueste Verlautbarung der Vatikanischen Glaubenskongregation gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingegangen:
"Der Vatikan hat Ende Juli römisch-katholische Politiker und Gläubige weltweit zum Widerstand gegen die Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften aufgerufen. Denn Ehen gleichgeschlechtlicher Partner seien eine Gefahr für die Gesellschaft.
'Die Ehe ist heilig, während die homosexuellen Beziehungen gegen das natürliche Sittengesetz verstossen', heisst es in dem Dokument. Katholische Parlamentarier hätten die 'sittliche Pflicht, klar und öffentlich Widerspruch zu äussern'. Wer einer rechtlichen Anerkennung der Homoehe zustimme, begehe 'eine schwerwiegende unsittliche Handlung'. Das 14-Seiten-Dokument ist vom Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger unterzeichnet und vom Papst (Johannes Paul II) abgesegnet worden. [...]
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) erklärte [...] das römische Papier beinhalte nichts Neues [...].
Die Schweizerische Evangelische Allianz2 ihrerseits hält dafür, dass homosexuelle Paare ihre Beziehung auf eine rechtliche Grundlage stellen können, wobei der Unterschied zur Ehe klar ersichtlich sein müsse. Sie betont aber, dass die homosexuelle Praxis eine 'Verfehlung der Schöpfungsabsicht Gottes' sei.
[...] Pink Cross (Dachverband Schwulensekretariat Schweiz) bezeichnete das Dokument als 'unmenschlich und skandalös'. Für [...] LOS (Lesbenorganisation Schweiz) ist die darin ausgedrückte Haltung 'eine Schande für die katholische Kirche' [...]. Die Elternorganisation [...] fels stellt ihrerseits 'mit Erschrecken' fest, dass der Vatikan die Politiker aufrufe, 'unsere lesbischen Töchter und schwulen Söhne weiterhin zu diskriminieren'. Nicht die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften schade dem Allgemeinwohl, sondern der 'menschenfeindliche Dogmatismus des Vatikans'. [...]"
Auf diese Botschaft aus dem Vatikan gab Nationalrat Claude Janiak öffentlich seinen Austritt aus der katholischen Kirche bekannt. Dies mit der Begründung, er könne nicht länger einer Organisation angehören, die ihm vorschreibe, wie er zu politisieren habe.
Ernst Ostertag, Oktober 2008
Weiterführende Links intern
Quellenverweise
- 1
Die reformierte presse, Nr. 32, 8. August 2003, Seite 5
Anmerkungen
- 2
Zusammenschluss evangelikaler Freikirchen