1800-1899

Zeittafel

19. Jahrhundert

1801

Jakob Stutz, Volksdichter und Schulreformer, wird geboren. Er kämpft sein Leben lang mit seiner homosexuellen Veranlagung.

1836/38

Heinrich Hössli veröffentlicht seine zwei Bände "EROS, die Männerliebe der Griechen" in Glarus (Band 1) und St. Gallen (Band 2) im Selbstverlag.

1867

Karl Heinrich Ulrichs, der wohl überhaupt erste offen homosexuell lebende Mann, fordert am deutschen Juristentag in München die Abschaffung jeder Strafe für homosexuelle Handlungen.

1869

Der ungarische Schriftsteller Karl Maria Kertbeny benutzt zum ersten Mal das Wort "homosexual" in einem Plädoyer zur Abschaffung der Strafbarkeit.

1893

Einsetzung einer ersten Kommission der Eidgenössischen Räte zur Erarbeitung eines einheitlichen Schweizerischen Strafgesetzbuches. Jacob Rudolf Forster und weitere Homosexuelle machten sich für eine Straffreiheit von homosexuellen Handlungen stark. Der Prozess für die Erarbeitung eines gesamtschweizerischen Strafrechtes dauerte bis zur Einführung 1942 fast 50 Jahre.

1897

Geburtsjahr von Karl Meier. Später wird er unter dem Namen "Rolf" Gründer und Leiter der Organisation KREIS und der Zeitschrift Der Kreis - Le Cercle - The Circle.

Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees durch Dr. Magnus Hirschfeld, Berlin. Bezüge auf Ulrichs und Hössli.

1898

Adolf Brand, Mitglied des Wissenschaftlich-humanitären Komitees, gibt in Berlin die erste Schwulenzeitschrift der Welt, Der Eigene im Selbstverlag heraus. Sie erscheint mehr oder weniger regelmässig bis 1932.

Der St. Galler Jacob Rudolf Forster veröffentlicht in Zürich sein Buch "Justizmorde im 19. Jahrhundert, ein Notschrei an das Volk", im Selbstverlag.

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Daniel Bruttin, Juni 2020