1900-1942

Zeittafel

20. Jahrhundert

1901

Der Bundesrat betreute eine Expertenkommission mit der Weiterbearbeitung des neuen Strafgesetzes und der Vorschläge der ersten Kommission von 1896.

1903

Präsentation des Vorentwurfs des neuen Strafgesetzes. Die darin enthaltenen Paragrafen zu Homosexualität lösen eine Diskussion über deren Ursachen aus.

1912/1913

Eine dritte Expertenkommission arbeitet einen neuen Entwurf für ein neues Strafgesetz aus.

1918

Der Bundesrat legt einen Entwurf für ein gesamtschweizerisches Strafgesetzbuch (StGB) vor. Damit wird die Diskussion über umstrittene Paragrafen, unter anderem die Kriminalisierung von homosexuellen Akten, ausgelöst.

1919

10. Juli: Das revidierte Strafgesetz des Kantons Basel-Stadt tritt in Kraft. Homosexualität wird in Basel straffrei.

1922

1./2. Juli: In Luzern wird eine Gruppe unter dem Namen "Schweizer Freundschafts-Verein" (im selben Jahr umgetauft in "Schweizer Freundschaftsbund / Société amicale suisse") gegründet.

1925

17. Januar: Der Schweizer Freundschaftsbund bezieht ein eigenes Lokal in der Altstadt von Zürich.

17./18. Oktober: Der Schweizer Freundschaftsbund ändert an der Hauptversammlung in Zürich seinen Namen in "Schweizer Bund für Menschenrechte" (SBfM).

1926

Der Schweizer Bund für Menschenrechte findet keine Erwähnung in Publikationen mehr und damit wohl sein Ende.

1929

Der Nationalrat berät den Entwurf des neuen Strafgesetzbuches mit dem Homosexualität entkriminalisiert werden soll.

1931

August: In Zürich wird der Damen-Club "Amicitia" gegründet.

September: Auch der Ständerat stimmt nach Beratungen dem neuen Strafgesetz zu.

Oktober: In Zürich wird der "Excentric-Club Zürich" (E.C.Z.) für Herren gegründet.

31. Dezember: Am Silvesterabend wird der "Bücherfreunde & Literaturclub Basel" gegründet.

1932

2. Januar: Die erste schweizerische Homosexuellen Zeitschrift Freundschafts-Banner erscheint.

Der Schauspieler Karl Meier (Rolf) kehrt aus Berlin in die Schweiz zurück.

Der Herrenclub "Freundschaftsbund Zürich" (FBZ) entsteht, geht aber kurz darauf wieder ein.

1933

4. April: Der "Schweizerische Freundschafts-Verband Amicitia" (S.Fr.V.) für Frauen und Männer wird in Zürich gegründet.

15. April: Die erste Nummer einer Neuauflage der 1932 nach einigen Monaten eingestellten ersten Homosexuellen Zeitschrift Freundschafts-Banner erscheint ebenfalls in Zürich unter dem neuen Namen Schweizerisches Freundschafts-Banner.

Zugleich wird ein neuer "Club" unter dem Namen Schweizerischer Freundschafts-Verband (SFB) gegründet.

In Basel und Luzern entstehen Sektionen des Schweizerischen Freundschafts-Bundes, die aber nach kurzer Zeit wieder eingehen.

1934

27. Mai: Karl Meier stellt unter dem Namen Rudolf Rheiner ein Gesuch um Aufnahme in den Schweizerischen Freundschafts-Verband.

1935

1. Januar: Umbenennung des Schweizerischen Freundschaftsbundes in "Schweizerische Liga für Menschenrechte".

1937

1. Januar: Umbenennung der Zeitschrift Freundschafts-Banner in Menschenrecht.

1. Dezember: Das Schweizerische Strafgesetz (StGB) wird durch die eidgenössischen Räte verabschiedet.

1938

3. Juli: Nachdem das Referendum ergriffen wurde, kommt das Eidgenössische Strafgesetzbuch (StGB) vors Volk und wird von diesem angenommen.

6. November. Die letzte Generalversammlung der Schweizerischen Liga für Menschenrechte findet statt. Kurz darauf wird sie aufgelöst.

In St.Gallen findet ein Prozess gegen 74 Homosexuelle mit drastischen Strafen statt.

1941

Die Frauenseiten in der Zeitschrift Menschenrecht erscheinen neu unter dem Namen Die Freundin. Ende Jahr werden diese mangels Interesse eingestellt.

1942

1 Januar: Das neue Strafgesetz tritt in Kraft.

Karl Meier löst Anna Vock als Herausgeber des Menschenrecht ab, der herausgebende Verlag heisst nun DER KREIS.

Ab April erscheint regelmässig ein französischer Teil.

Die Abonnenten der Zeitschrift Menschenrecht formen sich zu "Tischrunden DER KREIS", erst in Zürich, dann in Bern, Biel und Chur.

Nach oben

Daniel Bruttin, August 2020